Inhaltszusammenfassung:
Hintergrund
Für eine individualisierte Therapieplanung der aggressiven und zum Teil schnell zum Tod führenden höhergradigen Gliome ist eine genaue Diagnostik mit möglichst validen Aussagen über die Prognose von großer Wichtigkeit. Einige Studien in der Vergangenheit untersuchten bereits, ob verschiedene Biomarker der DCE-MRT Aufnahmen für die Prognosebestimmung herangezogen werden können.
Ziel
Anhand eines Patientenkollektivs wurden klinische Parameter, vor allem jedoch die Parameter Ktrans, Ve, Kep, und iAUC auf ihre prognostische Fähigkeit bezüglich des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens hin untersucht.
Methoden
60 Patienten wurden in der Universitätsklinik in Tübingen bildgebend erstdiagnostiziert. Mit einem 1,5 Tesla Magnetresonanztomografen wurden T1- und T2-gewichtete Bilder angefertigt, vor und nach Gabe von Gadobutrol. Für die Bildbearbeitung mit Tissue 4D® wurden die perfusionsgewichteten Bilder verwendet. Manuell wurde um den Tumor und in der gesunden weißen Substanz der kontralateralen Hemisphäre eine ROI gezogen. Die Perfusionsparameter wurden daraufhin von der Tissue 4D® Software berechnet.
Statistische Auswertung
Univariate Analyse mit deskriptiver Beschreibung der ermittelten Werte, Mann-Whitney-Test bzw. Wilcoxon-Test. Gruppenanalyse und Kaplan-Meier-Überlebensanalysen. Multivariate Analyse mit Cox-Regressionsmodell.
Ergebnisse
Niedrige Ktrans-Werte waren mit einem längeren Überleben assoziiert (33,4 vs. 24,3 Monate) (p= 0,009). Niedrige iAUC-Werte waren mit einem längeren Überleben assoziiert (25,3 vs. 17,5 Monate) (p= 0,005). Niedrige Ve Werte waren ebenfalls mit einem längeren Überleben assoziiert (42,4 vs. 23,6 Monate) (p= 0,05). Weiterhin assoziiert mit dem Überleben zeigten sich das Alter der Patienten, IDH, der Karnofsky-Performance-Score, das Therapieregime und die Bestrahlungsdosis. III.- und IV.-gradige Gliome ließen sich anhand der medianen Kep-, Ve- und iAUC-Werte unterscheiden.
Schlussfolgerung
Die Parameter der T1-gewichteten Perfusion sind ein wichtiger Baustein in der Diagnostik, sie eignen sich dafür prognostische Aussagen über das progressionsfreie Überleben sowie das Gesamtüberleben zu treffen.