Ghrelin beeinflusst die pankreatische Betazelle durch Modulation von KATP-Kanälen über den cAMP/PKA Signalweg

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/96849
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-968490
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-38232
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2021-09-23
Sprache: Deutsch
Englisch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Pharmazie
Gutachter: Drews, Gisela (Prof.Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2019-11-20
DDC-Klassifikation: 500 - Naturwissenschaften
610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Diabetes , Elektrophysiologie , Ghrelin , Insulin
Freie Schlagwörter: Betazelle
Desacylghrelin
KATP-Kanal
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Inzidenz an Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas steigt weiterhin. Ghrelin ist das bisher einzige bekannte peripher gebildete Peptidhormon, welches zentral orexigene Wirkung zeigt. Neben dem Magen wird Ghrelin ebenfalls in den sogenannten ε-Zellen des Pankreas gebildet und bietet somit eine interessante Schnittstelle zwischen den vorab genannten Erkrankungen. Verschiedene Studien präsentieren teilweise kontroverse Ergebnisse auf die Frage, wie Ghrelin die pankreatische β-Zelle beeinflusst bzw. die Insulinsekretion inhibiert und in welchen Zelltypen des Pankreas der Rezeptor von Ghrelin, der growth hormone secretagogue receptor 1a (GHS-R1a), exprimiert ist. Einerseits wird ein direkter Einfluss von Ghrelin über GHS-R1a in der β-Zelle postuliert, andererseits eine durch Bindung von Ghrelin an GHS-R1a in δ-Zellen induzierte Freisetzung von Somatostatin (SST), welches schlussendlich an Somatostatinrezeptoren (SST-R) in β-Zellen die Insulinsekretion herabsetzt. Die vorliegenden Ergebnisse präsentieren den Einfluss von Ghrelin auf verschiedene Abschnitte der Stimulus-Sekretions-Kopplung (SSK) und darüber hinaus, dass Ghrelin direkt die pankreatische β-Zelle beeinflusst und nicht zwangsläufig parakrin auf die β-Zellen einwirkendes SST. Dies wird u.a. dadurch dargelegt, dass Ghrelin im Gegensatz zu SST in aus SUR1-KO Mäusen gewonnenen β-Zellen die cytosolische Ca2+-Konzentration ([Ca2+]c) weiterhin senkte und die negativen Effekte von Ghrelin auf die SSK in β-Zellen mittels GHS-R1a Antagonisten und inversen Agonisten des selbigen Rezeptors verhindert werden konnten. Jedoch legt der Einsatz eines SST-R Antagonisten bei der Erfassung der Insulinsekretion den Schluss nahe, dass neben dem GHS-R1a auch SST-R bei der Wirkung von Ghrelin involviert sind. Ferner zeigen die generierten Daten in Messungen der [Ca2+]c und des Membranpotentials in SUR1-KO Mäusen sowie des Stroms des ATP-sensitiven K+-Kanals (KATP), dass die Wirkung von Ghrelin über den KATP-Kanal zustande kommt. Dieser Einfluss von Ghrelin auf die KATP-Kanäle erfolgt, indem Ghrelin über Hemmung der Adenylylcyclase folgerichtig die Generierung von cAMP verringert und die durch PKA-vermittelte Modulation von KATP-Kanälen unterbindet. Zusammengenommen tragen die Ergebnisse zu einem besseren Verständnis der Wirkung von Ghrelin auf das Pankreas bei und dadurch zu einer Evaluierung möglicher Therapiestrategien.

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