Inhaltszusammenfassung:
Zusammenfassung:
Antibiotic Stewardship-Programme sind effektiv um antibiotischen Verbrauch und Krankenhauskosten zu reduzieren[1]. Die Zielsetzung dieser Studie ist es, den Effekt von Antibiotic Stewardship-Programmen auf die Inzidenzrate von Infektionen und Kolonisation mit antibiotisch resistenten Keimen zu untersuchen[1].
Für diese systematische Review und Meta-Analyse wurden PubMed, die Cochrane Database of Systematic Reviews, das Cochrane Central Register of Controlled Trials und das Web of Science vom ersten Januar 1960 bis 31ten Mai 2016 nach Artikeln durchsucht, welche sich mit dem Effekt von Antibiotic Stewardship-Programmen auf die Inzidenzrate von Infektionen und Kolonisation mit antibiotisch resistenten Keimen und C. difficile Infektionen in hospitalisierten Patienten beschäftigten[1]. Zwei Forscher haben unabhängig voneinander die Einschlussfähigkeit der Artikel geprüft und Daten extrahiert[1]. Studien die Langzeitpflegeeinrichtungen miteinbeziehen wurden ausgeschlossen[1]. Das Hauptergebnis der Datenanalyse stellte hierbei das Inzidenzverhältnis von Infektionen und Kolonisation pro 1000 Patiententage vor und nach der Implementation eines Antibiotic Stewardship-Programmes dar[1]. Die Meta- analyse wurde mit einem „random-effect“ Modell und die Heterogenität mit der I2 Methode berechnet[1].
Es wurden 32 Studien in die Meta-analyse eingeschlossen, welche 9056241 Patiententage und Schätzungen von 159 Inzidenzverhältnissen umfassten[1]. Antibiotic Stewardship Programme reduzierten die Inzidenzraten von Infektionen und Kolonisation mit multiresistenten gramnegativen Bakterien (51% Reduktion; IV 0,49, 95% CI 0,35–0,68; p<0,0001), „extended-spectrum ß- lactamse“-produzierenden gramnegativen Bakterien (48%; 0,52, 0,27–0,98; p=0,0428) und Meticillin-resistentem Staphylococcus aureus (37%; 0,63, 0,45– 0,88; p=0,0065), sowie die Inzidenzrate von C. difficile Infektionen (32%; 0,68, 0,53–0,88; p=0,0029)[1].
Antibiotic Stewardship-Programme waren effektiver, wenn Infektionskontroll- maßnahmen co-implementiert wurden (IV 0,69, 0,54–0,88; p=0,0030), insbesondere bei paralleler Einführung von Händehygiene-Interventionen (0,34,
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0,21–0,54; p<0,0001), als bei alleiniger Einführung[1]. Antibiotic Stewardship- Programme hatten keinen Einfluss auf die Inzidenzverhältnisse von Vancomycin-resistenten Enterococci und Quinolon-resistenten und Aminoglykosid-resistenten gramnegativen Bakterien[1]. Zwischen den Studien wurde eine signifikante Heterogenität festgestellt, welche teilweise durch die unterschiedlichen Interventionsformen und die Co-Resistenz Muster der Zielpathogene erklärt werden kann[1].
Antibiotic Stewardship-Programme reduzieren die Inzidenz von Infektionen und Kolonisation mit Antibiotika-resistenten Bakterien und Clostridium difficile Infektionen in hospitalisierten Patienten signifikant[1]. Diese Ergebnisse liefern „Stakeholdern“ und Richtlinienverfassern den Nachweis, dass die Implementation eines Antibiotic Stewardship-Programmes die Belastung durch Antibiotika-resistente Bakterien verringern kann[1].