Inhaltszusammenfassung:
Hintergrund
Die transanale Rektum-Sigma-Resektion ermöglicht eine Reduktion des operativen Zugangstraumas gegenüber den etablierten chirurgischen Zugängen. Dabei ist die Präparation im Becken technisch hoch anspruchsvoll und erfordert den Einsatz von neuentwickeltem Instrumentarium. Zum Erlernen der grundlegenden operativen Fertigkeiten wurde ein Trainingsmodell entwickelt, welches die wesentlichen Schritte der transanalen Rektum-Sigma-Resektion simuliert und ein standardisiertes Training ermöglicht.
Material und Methoden
Zunächst erfolgte die Unterteilung der transanalen Rektum-Sigma-Resektion in fünf zentrale Arbeitsschritte.
Diese wurden analysiert und anschließend entsprechende Präparationsmodule erstellt, welche die technischen Anforderungen der einzelnen Arbeitsschritte an den Chirurgen abbilden. Die Module wurden in einen eigens gefertigten Box-Trainer eingepasst.
Im Anschluss erfolgte die Durchführung einer Probandenstudie um einen Lerneffekt an den ersten drei Modulen über jeweils fünf Versuche nachzuweisen. Bei den Probanden handelte es sich um 21 operativ unerfahrene Medizinstudenten. Ergänzend erfolgte der Vergleich der Trainingsbox mit einem etablierten Organmodell durch drei TEO-erfahrene Chirurgen.
Ergebnisse
Im Rahmen der durchgeführten Versuche konnte für die ersten drei Teilschritte eine signifikante Verbesserung bezüglich Zeit und Fehler bei den Probanden erreicht werden.
Die Anforderungen an die chirurgischen Fertigkeiten wurden in der neu entwickelten Trainingsbox und dem etablierten Organmodell insgesamt als vergleichbar gewertet.
Schlussfolgerung
Die in dieser Arbeit entwickelte Trainingsbox wurde spezifisch für das Training der grundlegenden Fertigkeiten der transanalen Rektum-Sigma-Resektion gefertigt. Es ermöglicht bei unerfahrenen Probanden die Abbildung einer Lernkurve und scheint dabei insgesamt von den Anforderungen an die technischen Fertigkeiten mit einem etablierten Organmodell vergleichbar. Die Komplexität der Anatomie und die Variabilität des Beckens kann durch einen Box-Trainer allerdings nur bedingt abgebildet werden. Ergänzend könnte u.a. das Training am anatomischen Präparat sinnvoll sein.