Hölderlins Archipelagus. Mythos, Philosophie, Gattungspoetik

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/90305
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-903050
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-31686
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2020-09-10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Germanistik
Gutachter: Robert, Jörg (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-12-20
DDC-Klassifikation: 100 - Philosophie
800 - Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
830 - Deutsche Literatur
880 - Griechische Literatur
Schlagworte: Hölderlin, Friedrich , Der @Archipelagus , Mythos , Neue Mythologie , Philosophie , Timaeus , Gattungstheorie , Hymne , Rezeption , Griechische Literatur , Hesiodus , Persae , Odyssea , Plutarchus , Herodotus , Platon , Elegie , Homerus
Freie Schlagwörter: Prinzipienlehre
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Inhaltszusammenfassung:

 
Dissertation ist in einem Verlag erschienen. Sie ist in der Unibibliothek Tübingen verfügbar unter der Signatur: 60 A 4722:1 und 60 A 4722:2.
 
Die Dissertation versteht sich als gesamte Interpretation, aber auch als laufender Kommentar zu Hölderlins größtem hexametrischem Gedicht Der Archipelagus (1800), das in der Forschung bislang vernachlässigt wurde. Die Arbeit geht Vers für Vers vor, indem sie die Sprache Hölderlins erläutert, die Intertextualität des Textes analysiert und das Gedicht entsprechend interpretiert. Bei der Analyse bzw. Kommentierung wird der Schwerpunkt auf Hölderlins Re-zeption der griechischen Literatur gelegt. Insbesondere wird herausgearbeitet, dass Hölderlin u.a. Hesiods Theogonie, Aischylos’ Perser und Homers Odyssee als Prätexte jeweils für die drei Partien des Archipelagus verarbeitet hat. Die antiken Mythen setzt Hölderlin im Archi-pelagus ein, um seine eigene Mythologie, Mythologie der Philosophie, zu gestalten. Als philo-sophische Folie dient für den Archipelagus die Kosmologie des platonischen Timaios. Im Licht des Timaios wird deutlich, dass die Thematik des Archipelagus die des Verhältnisses zwischen Gottheiten und Menschen ist, und dass es sich bei der Zentralfigur, dem Archipelagus als Meergott, um eine Mythologisierung bzw. eine Personifikation des platonischen Prinzips der „Zweiheit“ handelt. Unter dem Einfluss des Archipelagus wird die Zeit periodisch: Sie erfährt rhythmisch einen historischen Abstieg, bei dem die Menschheit unter göttlichem Schutz gedeiht, und dann einen historischen Untergang, bei dem die Menschheit ohne göttliche Verbindung in eine Depravation gerät. Im historischen Untergang wendet sich das Ich im Modus einer klas-sischen Hymne an den Archipelagus: Es ruft den Meergott an mit Sehnsucht nach der histo-rischen Größe des antiken Griechenland (1. Partie als invocatio), die es dann erinnernd und episch erzählt (2. Partie als pars epica); doch eine ähnliche Blütezeit der Menschheit kann es nur in der Zukunft erwarten (3. Partie als preces). So enthält der Archipelagus als Hymne auch elegische Elemente im Sinne Schillers. Der Archipelagus ist eine elegisch gefärbte Hymne.
 

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