Adaptive DPOAE-Wachstumsfunktionen zur objektiven Hörschwellenschätzung bei normalhörenden und hörgeschädigten Ohren

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/89871
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-898717
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-31252
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2019-06-25
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Gummer, Anthony W. (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2018-05-04
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Hörschwelle , Wachstumsfunktion , Ohr
Freie Schlagwörter: DPOAE
Hörschwellenschätzung
DPOAE-Wachstumsfunktionen
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Es wird davon ausgegangen, dass DPOAE durch die überlappende Interaktion und Verstärkung zweier Wanderwellen extern ausgegebener Töne und in der Cochlea als Nebenprodukt von dabei entstehenden Verzerrungen entstehen. Durch Extrapolation der pegel- und frequenzabhängigen Amplituden der DPOAE in Wachstumsfunktionen konnte gezeigt werden, dass die geschätzte Distorsionsproduktschwelle stark mit der subjektiven Hörschwelle korreliert. Aufgrund von Interferenzen zwischen den zwei unterschiedlichen Komponenten jedes DPOAE können die Amplituden in Form einer sogenannten Feinstruktur sehr stark variieren. Bereits vorausgehende Studien konnten durch Anwendung von Kurzpulsstimulationen und Extraktion der primären Distorsionskomponente genauere Ergebnisse erzielen. Darauf aufbauend wurde in dieser Studie, mit dem Ziel der Verbesserung der Messgenauigkeit- und dauer, das Hörvermögen mittels adaptiver Multifrequenzerfassung bei 106 normalhörenden und hörgeschädigten Ohren im Frequenzbereich von 1 bis 8 kHz objektiv geschätzt. Zum Vergleich wurden analog nicht-adaptive Einzelpulsmessungen durchgeführt, die zusammengefasst im Mittel einen Schätzfehlers zur subjektiven Hörschwelle von 45 = 7,22 dB aufwiesen. Ihre Messzeit lag gemittelt bei 4,38 Minuten. Die erfassten geschätzten Hörschwellen der adaptiven Multifrequenzmethode korrelierten gemittelt über die - und -kurzgepulsten Verfahren signifikant mit den subjektiven Hörschwellen ( < 0,001) und ergaben einen Schätzfehler von 45 = 8,28 dB bei einer Messzeit von unter 3 Minuten. Im Zusammenhang mit der subjektiven Hörschwelle zeigten sich bei normalhörenden Ohren mit / < 20 dB HL hohe Akzeptanzraten von gemittelt 89,3 %, und bei mittelgradigem Hörverlust (20 < / < 40 dB HL) von 53 %. Im Frequenzbereich von 1,5–6 kHz wiesen die adaptiven Verfahren eine Akzeptanzrate von 83,3 % mit 45 = 7,54 dB auf. Außerhalb dieses Frequenzbereichs wurden vor allem bei = 1 kHz Einflüsse starken Hintergrundrauschens registriert, die zu einem schlechteren SNR führten und die Mittelungsanzahl erhöhten. Die Erfassung von SOAE war ebenfalls ein relevanter Punkt, da sie durch Interaktion von Signalen die Stimulus- und DPOAE-Amplituden verändern können und so die geschätzten Hörschwellenergebnisse erschweren oder verfälschen. Bezüglich ihrer diagnostischen Aussagekraft zeigten die adaptiven Messverfahren in Form der EDPT durch Sensitivitäts- und Spezifitätswerte von 84 % und 92 %, dass sie 105 als Screeningverfahren eingesetzt werden können. Dabei muss jedoch stets berücksichtigt werden, dass mittels DPOAE keine Aussage über die inneren Haarzellen oder die retrocochleäre neuronale Verarbeitung getroffen werden kann, weshalb die Evaluation des cochleären Verstärkers stets im Kontext mit anderen diagnostischen Tests erfolgen sollte.

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