Inhaltszusammenfassung:
Das idiopathische Parkinsonsyndrom (IPS) ist eine progrediente neuro-degenerative Erkrankung, die durch motorische Symptome wie Tremor, Bradykinese und Rigor, aber vor allem durch vegetative und psychische Symptome bei den Betroffenen zu starken Beeinträchtigungen der Lebensqualität und der Arbeitsfähigkeit führt.
Die Prävalenz steigt mit dem Lebensalter, sodass, bei der derzeitigen demographischen Bevölkerungsentwicklung in Deutschland, mit steigenden Fallzahlen zu rechnen ist. Es gibt bislang keinen kurativen Therapieansatz.
Gleichzeitig wird die Diagnose erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf gestellt. Eine Verzögerung des Behandlungsbeginnes geht mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität einher.
Mehrere Studien haben gezeigt, dass es eine „prämotorische“ oder prodromale Phase der Erkrankung gibt. Hierbei können vegetative Symptome bereits Jahre vor den ersten motorischen Symptomen beobachtet werden.
Durch geeignete vegetative Prodromalmarker könnte eine Diagnosestellung vor dem Einsetzen motorischer Symptome möglich werden und damit zu einem Zeitpunkt, zu dem die Neurodegeneration weniger fortgeschritten ist. Eine frühere Diagnose könnte wiederum den Grundstein für neue neuroprotektive Therapieansätze legen.
Hinweise der vegetativen Dysfunktion in dieser prämotorischen Phase könnten in einer veränderten Herzfrequenzvariabilität (HRV) zu finden sein.
Die vorliegende Arbeit untersuchte im Rahmen der TREND-Studie (Tübinger Erhebung von Risikofaktoren zur Erkennung von NeuroDegeneration), ob HRV-Parameter als Frühmarker für das IPS in Betracht kommen könnten, genauer, ob lineare Daten der Herzfrequenzvariabilität, bereits in Probanden mit Prodromalmarkern für ein IPS verändert sind.