Inhaltszusammenfassung:
Die Messung des Shuntflusses (AF) und des Herzzeitvolumens (CO) mittels
Ultraschall-Dilution während einer Hämodialyse kann zur Erkennung von Patienten
mit einem zu hohen Shuntfluss und/oder einer kardialen Einschränkung
eingesetzt werden. Daten hierzu sind bei einem großen Patientenkollektiv nicht
vorhanden und die prognostische Wertigkeit dieser Parameter ist unklar.
In dieser prospektiven Querschnittstudie wurden AF und CO zu Beginn und am
Ende der Hämodialyse in einer großen Kohorte von n=215 stabilen HDPatienten
mittels des Transonic HD03-Monitors erfasst und weitere Parameter
(CI, SCI, DO2I, PR, CBVI) berechnet. Bei einer Subgruppe (n=82) Patienten
konnte durch die Dilutionskurven der CO-Messungen weitere Parameter (TEF,
TEDVI) bestimmt werden. Die Ergebnisse wurden mit den klinischen Parametern,
den Ergebnissen der Bioimpedanzmessung und den kardialen Biomarker
korreliert.
Der mediane CI, CBVI und AF lag zu Beginn der HD bei 2,77 l/min/m² (Interquartilbereich:
2,36;3,37), 15 (14,5;15,7) ml/kg und 980 (740; 1385) ml/min. Am
Ende der Dialyse fiel der CI auf 2,57 l/min/m² (2,2; 2,97; p<0,0001) ab, während
der periphere Widerstand nur unwesentlich anstieg. Der mediane Blutdruck fiel
von 134/66 auf 126/62 mm Hg ab (p<0,0001). Unabhängige Prädiktoren des CI
Abfalls während der Dialyse waren ein hohes Alter und eine hohe Ultrafiltration.
Ein erhöhter Grad der Überwässerung, ein hoher peripherer Widerstand und
Shuntfluss zu Beginn der Dialyse waren protektiv.
Die Parameter wurden nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 963
Tagen (572; 985) mit dem Überleben korreliert. Die Parameter TEF (AUC 0,77;
p<0,0001) und TEDVI (AUC 0,72; p=0,0002) zeigten eine signifikante Korrelation
mit der Gesamtmortalität.
Zusammenfassend zeigt diese Arbeit, dass die Messung der hämodynamischen
Parameter für chronische HD Patienten von prognostischer Relevanz ist.
Vor allem die neuartigen Parameter TEDVI und TEF unterstreichen die enorme
Bedeutung einer eingeschränkten systolischen kardialen Funktion für das Überleben
von HD-Patienten.