Inhaltszusammenfassung:
Die Reoperationen in der Kinder- und Erwachsenenherzchirurgie sind im Vergleich
zur Erstoperation aufgrund der Adhäsionen mit einem wesentlich höheren Risiko
behaftet. Diese Verwachsungen erschweren die Freipräparation von anatomischen
Strukturen.
Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, die Tauglichkeit der bioresorbierbaren Membran
SupraSeal® als Adhäsionsprohylaxe am Schweinemodell zu prüfen. Dazu wurden
bei den Versuchstieren Test- und Kontrollinzisionen am Myokard gesetzt und dessen
Verwachsungs- und Entzündungsgrade nach der Probenentnahme ausgewertet.
Auf den Inzisionarealen der Testgruppe wurden im Vergleich zur Kontrolle verminderte
Verwachsungen zwischen Myokard und Perikard makroskopisch festgestellt. Jedoch
wird mit dem zunehmenden Abstand zum Myokard die Beurteilung der Adhäsionen
zwischen dem Herzmuskel und der Thoraxinnenwand zunehmend schwieriger, da
der Abstand zwischen den Inzisionarealen der Test- und Kontrollgruppe für eine
signifikante Aussage zu kurz ist.
Hinsichtlich der floriden Entzündungskomponente ließen sich histologisch nur wenige
Unterschiede zwischen Kontroll- und Versuchsgruppe ausmachen. Bei sämtlichen
Kontrollgruppenpräparaten fiel eine vergleichsweise stärkere, teilweise sehr ausge-
prägte Kollagenfaserdichte im Sinne einer Fibrose auf. Demgegenüber war in der
Versuchsgruppe um das Implantationsmaterial herum eine geringere Kollagenfaser-
dichte festzustellen.
Um eine verbesserte statistische Relevanz bei den Ergebnissen zu erzielen, sollten
in zukünftigen Studien eine höhere Anzahl an Versuchstieren und eine größere
Variation an antiadhäsiven Membranen für den Vergleich verwendet werden.
Vergleichend mit bestehenden Studien zur Adhäsionsprophylaxe gibt die vorliegende
Arbeit Aufschluss darüber, dass Suprathel® in Zukunft als eine akzeptable Alternative
zu den bisher verwendeten Adhäsionsbarrieren eingesetzt werden kann.