Inhaltszusammenfassung:
Keimzelltumoren sind die häufigste Todesursache für Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Zur Erforschung eines dieser Keimzelltumore, dem Seminom, stehen bis heute nur begrenzte Möglichkeiten zur Verfügung. Verschiedene Arbeitsgruppen haben versucht, durch unterschiedliche Herangehensweisen entweder das Überleben von Seminomzellen in Kultur zu verlängern oder eine Zelllinie zu generieren, was bis jetzt nur im Fall von TCam-2 erfolgreich war. Gleichzeitig wurde die Beobachtung gemacht, dass Seminome von B- und vor allem T-Lymphozyten infiltriert und dadurch von diesen geschädigt werden. In vivo ist dies von Vorteil und wird als einer der Gründe für die gute Prognose von Seminomen angesehen. In vitro jedoch könnten genau diese Lymphozyten Grund für das schlechte Überleben von Seminomzellen in Kultur sein. Um diese Fragestellung zu überprüfen, wurden in der vorliegenden Arbeit bei Inkulturnahme von Seminomen durch eine magnetische Zellsortierungsmethode (MACS), die CD45-positiven Zellen heraussortiert. Die Zellen wurden dann in zwei verschiedenen Medien, StemPro und RPMI, in Kultur genommen und je der ROCK-Inhibitor Y27632 zur Hälfte der Zellen gegeben. Die verschiedenen Zellreihen wurden regelmäßig fotografiert und an jedem zweiten Tag wurde ein gewisser Teil der Zellen lysiert und eingefroren. Dieser Anteil wurde in einem weiteren Arbeitsschritt für eine qPCR mit dem Lymphozytenmarker CD45 und den Seminommarkern c-Kit und PLAP verwendet. In Gesamtschau der Ergebnisse konnte für die Seminomkultur ein besseres Überleben in RPMI Medium bei Aussortieren der CD45-positiven Zellen ohne Zusatz von Y27632 nachgewiesen werden.