Inhaltszusammenfassung:
Granulozytäre Myeloide Suppressorzellen (GR-MDSC) bei Früh- und Neugeborenen stellen einen bisher wenig verstandenen immunologischen Regulationsmechanismus dar. Ziel dieser Arbeit war es Aufschluss über das Verhalten der GR-MDSC im Nabelschnurblut, postnatal und bei infektiologischen Erkrankungen zu erhalten. Dazu wurden GR-MDSC aus Resten indizierter Blutabnahmen aufgereinigt und der prozentuale Anteil der GR-MDSC au den myeloiden Zellen bestimmt.
Es zeigte sich, dass GR-MDSC bei der Geburt erhöht sind und dann abfallen, außerdem hingen GR-MDSC im NSB zwar vom Geburtsmodus, nicht jedoch vom Gestationsalter ab. Bei der natürlichen Geburt waren mehr GR-MDSC vorhanden, als bei höher primären Sectiones.
Im postnatalen Verlauf waren die GR-MDSC im peripheren Blut nach der Geburt bis zum 20. Lebenstag signifikant erhöht gegenüber den Werten nach dem 20. Lebenstag. Beispielhaft für viele infektiologische Erkrankungen wurden das AIS und die sekundäre Infektion als häufig vorkommende Komplikationen ausgewählt und weiter untersucht. Lag ein AIS vor, so hatten die betroffenen Kinder signifikant mehr GR-MDSC im NSB als die gesunde Kontrollgruppe. Schwerkranke Frühgeborene, mit zum Zeitpunkt der Erkrankung erhöhten GR-MDSC, hatten nach ihrer Genesung Werte, die denen ihrer gesunden Altersgenossen entsprachen.
Pränatal schienen die GR-MDSC erst durch den Geburtsverlauf getriggert zu werden, eventuell durch den entzündlichen Charakter des Geburtsverlaufs selbst oder andere mit ihm in Zusammenhang stehende Regulationsmechanismen. Der postnatale Verlauf lässt sich als Adaptation des zuerst noch unreifen neugeborenen Immunsystems an die neue Umgebung interpretieren. Die im Rahmen von Infektionen gesehenen Veränderungen bestätigen Ergebnisse vorangegangener Studien bei anderen infektiologischen Erkrankungen, die einen starken Anstieg im Rahmen entzündlicher Prozesse feststellten.