Empirische Studien zum Zustandspassiv: Bedeutungsstrukturen und ihre Verarbeitung

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/78665
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-786657
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-20063
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2017
Sprache: Deutsch
Fakultät: 5 Philosophische Fakultät
Fachbereich: Germanistik
Gutachter: Maienborn, Claudia (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2013-02-21
DDC-Klassifikation: 400 - Sprache, Linguistik
430 - Deutsch
Schlagworte: Germanistik , Linguistik , Semantik , Pragmatik , Psycholinguistik , Ereignissemantik , Unterbestimmtheit , Generizität , Zustandspassiv , Experimentelle Linguistik , Reaktionszeit , Priming , Formale Semantik
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de
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Inhaltszusammenfassung:

Die Dissertation widmet sich dem Zustandspassiv aus einem ereignissemantischen Blickwinkel unter Verwendung einer empirischen, insbesondere psycholinguistischen Methodik. Die Grundlage der Arbeit stellt die Annahme einer Kopula-Adjektivanalyse des Zustandspassivs dar, wie sie Rapp (1997, 1998) formuliert und Maienborn (2007) präzisiert hat. Nach dieser ergibt sich die Zustandspassivsemantik als Resultat der Adjektivierung des verbalen Partizips durch ein adjektivisches Nullaffix. Das Hauptanliegen der Dissertation ist es, die Semantik dieses Adjektivierungsaffixes zu formulieren und die pragmatischen Interpretationsbedingungen herzuleiten. Eine besondere Herausforderung ergibt sich dabei aus einer Vielfalt von Zustandspassivverwendungen mit ihren je eigenen Interpretationsoptionen. Das Zustandspassiv erweist sich in den durchgeführten empirischen Studien als lexikalisch nur wenig restringiert. Insbesondere ist von einem in zweierlei Hinsicht gelockerten Bezug des Zustandspassivs zu seiner verbalen Basis auszugehen: Der bei der Zustandspassivbildung stattfindende Adjektivierungsprozess beinhaltet (i) eine Lockerung des Resultatsbezugs via Einführung einer semantisch unterbestimmten Resultatseigenschaft sowie (ii) eine Überführung des verbalen Ereignisprädikats in eine Ereignisart. Durch die Verwendung experimenteller Methodik werden Reflexe dieser beiden Flexibilisierungsprozesse in der Verarbeitung des Zustandspassivs aufgedeckt. Umgekehrt liefern die empirischen Studien Evidenz für die vorgeschlagene semantische Analyse. Die Arbeit zeigt somit, dass sich formale Semantik und psycholinguistische Methodik nicht nur nicht ausschließen, sondern gegenseitig befruchten.

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