Transfusionstrigger in der orthopädischen Endoprothetik

DSpace Repository


Dateien:

URI: http://hdl.handle.net/10900/71755
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-717558
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-13167
Dokumentart: PhDThesis
Date: 2016
Language: German
Faculty: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Department: Medizin
Advisor: Kessler, Stefan (Prof. Dr.)
Day of Oral Examination: 2016-07-13
DDC Classifikation: 610 - Medicine and health
Keywords: Bluttransfusion , Orthopädie , Endoprothese , Blut , Hämatologie , Blutverlust , Kniegelenk , Hüftgelenk
Other Keywords: Transfusionstrigger
Transfusionsrate
Verweildauer
joint replacement
hip replacement
knee replacement
transfusion trigger
orthopedia
transfusion
blood loss
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Order a printed copy: Print-on-Demand
Show full item record

Inhaltszusammenfassung:

Die Transfusion von allogenen Erythrozytenkonzentraten ist eine unverzichtbare Therapiemaßnahme bei lebensbedrohlich erniedrigter Hämoglobinkonzentration - insbesondere bei akuter Blutung. Darüber hinaus ermöglicht die Verfügbarkeit von Erythrozytenkonzentraten elektive operative Eingriffe mit erheblichem Blutungsrisiko. Die Fremdbluttransfusion ist mit bedeutsamen Risiken verbunden, beginnend bei Infektionsrisiken mit bekannten und noch unbekannten übertragbaren Pathogenen, über Immunisierungsreaktionen und Immunmodulation mit erhöhter Infektanfälligkeit und möglicherweise schlechterer Prognose bei maligner Grunderkrankung bis hin zu anwendungsspezifischen Risiken. Dazu kommen eine begrenzte Verfügbarkeit dieser Ressource und hohe Kosten. Maßnahmen zur Reduktion von Fremdblutgaben werden unter dem Konzept des Patient-Blood-Management empfohlen. Hierzu zählt die Kontrolle hämoglobinbasierter Transfusionstrigger. Eine Vielzahl randomisierter, kontrollierter Studien belegt in den meisten Patientengruppen die Sicherheit restriktiver Transfusionstrigger. Ausnahme ist die akute Koronarischämie, für die ein liberaler Transfusionstrigger von 8 g/dl empfohlen wird. Unklar ist bislang, wie ein restriktives Transfusionsregime im klinischen Alltag wirksam etabliert werden kann. Wir haben in dieser Arbeit gezeigt, dass die Transfusionstrigger-Kontrolle - in unserem Fall in Form einer Checkliste - zu den effektivsten fremdblutsparenden Maßnahmen im Patient-Blood-Management zählt. Im Bereich der orthopädischen Endoprothetik unserer Einrichtung ließen sich hierdurch die Transfusionsrate und der Transfusionsindex um über 65% senken, obwohl beide bereits vor der Intervention im europäischen Vergleich zu den niedrigsten zählten. Die Krankenhausverweildauer als Marker eines komplizierten Verlaufes und als betriebswirtschaftlich relevante Größe verlängerte sich durch den Verzicht auf einen Großteil der Transfusionen nicht. Die Transfusionstrigger-Kontrolle ist damit ein wirkungsvolles Instrument zur Umsetzung eines restriktiven Transfusionsregimes im klinischen Alltag.

This item appears in the following Collection(s)