Anti-inflammatorische pulmonale Therapie von CF-Patienten mittels Amitriptylin und Placebo : eine prospektive, randomisierte, doppel-verblindete, placebo-kontrollierte, multizentrische Phase IIb-Studie

DSpace Repositorium (Manakin basiert)

Zur Kurzanzeige

dc.contributor.advisor Riethmüller, Joachim (PD Dr.)
dc.contributor.author Lauer, Josefine Elisabeth Maria
dc.date.accessioned 2016-04-12T07:27:27Z
dc.date.available 2016-04-12T07:27:27Z
dc.date.issued 2016
dc.identifier.other 467978212 de_DE
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/69276
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-692763 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-10692
dc.description.abstract Zystische Fibrose (CF), auch bekannt als Mukoviszidose, ist die in den westlichen Ländern am häufigsten vorkommende autosomal rezessiv vererbte Erkrankung, ausgelöst durch Mutationen im CFTR-Gen (cystic fibrosis transmembrane conductance regulator). Neben weiteren Symptomen ist CF vor allem charakterisiert durch eine im Verlauf der Erkrankung immer wiederkehrende und schließlich chronisch verlaufende Infektion der Lunge. Die daraus resultierende progressive Einschränkung der Lungenfunktion stellt nach wie vor die Hauptursache für den letalen Verlauf der Krankheit dar. Während die bislang etablierte Mukoviszidosetherapie auf rein symptomatischen Behandlungsmethoden beruht, zeichnet sich durch CF-Tiermodelle und die vorliegende klinische Studie eine neue, kausal ansetzende Therapieoption mittels des trizyklischen Antidepressivums Amitriptylin ab. Erstmals wurde das entzündungshemmende Wirkungspotential von Amitriptylin und damit seine hemmende Wirkung auf den fortschreitenden Prozess der Lungeninsuffizienz bei Menschen mit CF getestet. Die molekularen Mechanismen, welche bei Mutationen innerhalb des CFTR-Gens zu einer gesteigerten Infektanfälligkeit des Respirationstraktes führen, sind bislang noch nicht ausreichend geklärt. Es konnte gezeigt werden, dass das CFTR-Molekül neben seiner Funktion als Anionenkanal maßgeblich an der Aufrechterhaltung des sauren pH-Milieus intrazellulärer Vesikel im Respirationsepithel beteiligt ist. Eine eingeschränkte Funktion von CFTR hat schließlich über ein resultierendes Konzentrations-Ungleichgewicht zweier für den Sphingolipidstoffwechsel wesentlicher pH-abhängiger Enzyme, der sauren Sphingomyelinase (ASM) und der sauren Ceramidase, eine Alkalisierung dieser Vesikel mit konsekutiver Ceramid-Anreicherung zur Folge. In vorangegangen Untersuchungen wurde die Hypothese generiert, dass die Akkumulationen von Ceramid innerhalb des Respirationsepithels eine erhöhte Zellapoptose, eine gestörte mukoziliäre Clearance, die Förderung des chronischen proinflammatorischen Status, die hohe Infektanfälligkeit gegenüber des Hauptinfektionserregers Pseudomonas aeruginosa und die Ausbildung von Lungenfibrose bewirkt. Das in unserer Studie verwendete Prüfpräparat Amitriptylin agiert neben seiner Wirkung auf das zentrale Nervensystem als funktioneller Inhibitor der ASM und ist damit nach unserer Hypothese in der Lage die Ceramidkonzentration im Respirationsepithel zu senken. Nach der erfolgreichen Durchführung einer Pilot- und Phase IIa-Studie überprüften wir im Rahmen einer placebo-kontrollierten, prospektiven, randomisierten, doppelverblindeten Studie an 40 erwachsenen CF-Patienten anhand diverser Surrogatparameter die Wirkung von Amitriptylin. Gegenstand der Untersuchung waren dabei die Veränderung der Lungenfunktion (gemessen als FEV1 mittels Spirometrie), der Einfluss auf die epitheliale Ceramidexpression (fluoreszenzmikroskopisch gemessen in nasalen Mukosazellen), auf abgestorbenes Zellgewebe (gemessen als DNAKonzentration im Trachealsekret), auf die proinflammatorische Immunlage (Leukozyten-Konzentration und Konzentration pro- sowie anti-inflammatorischer Zytokine gemessen in Trachealsekret und Serum) und auf die pulmonale Bakterienlast (gemessen als P. aeruginosa-Kolonienzahl). Unter der Therapie von täglich 2x25 mg Amitriptylin lässt sich eine statistisch und klinisch relevante Veränderung der Lungenfunktionswerte bestätigen. Eine zeitgleich signifikante Abnahme der epithelialen Ceramidkonzentrationen unterstützt das zugrunde liegende Therapiekonzept. Die weiteren sekundären Zielparameter ergaben zwar positive Tendenzen, jedoch keine statistisch signifikanten Veränderungen. Durch das ursächliche Eingreifen in den Progress der Lungeninsuffizienz könnte durch die Medikation mit Amitriptylin eine neue Mukoviszidose-Therapie etabliert werden, welche sowohl zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität als auch der Lebenserwartung führen könnte. Eine klinische Phase III-Studie an insgesamt 102 CF-Patienten mit dem Ziel der Verifizierung des Wirkmechanismus von Amitriptylin im Einsatz bei CF ist zwischenzeitlich im Gange. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podok de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Mukoviszidose , Amitriptylin de_DE
dc.subject.ddc 500 de_DE
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.subject.other Cystische Fibrose de_DE
dc.subject.other Zystische Fibrose de_DE
dc.subject.other Ceramid de_DE
dc.subject.other Sphingolipide de_DE
dc.subject.other Saure Sphingomyelinase de_DE
dc.subject.other Saure Ceramidase de_DE
dc.subject.other FIASMA de_DE
dc.subject.other functional inhibitors of acid sphingomyelinase en
dc.subject.other Amitriptyline en
dc.subject.other sphingolipids en
dc.subject.other acid ceramidase en
dc.subject.other acid sphingomyelinase en
dc.subject.other ceramide en
dc.subject.other cystic fibrosis en
dc.title Anti-inflammatorische pulmonale Therapie von CF-Patienten mittels Amitriptylin und Placebo : eine prospektive, randomisierte, doppel-verblindete, placebo-kontrollierte, multizentrische Phase IIb-Studie de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2015-10-16
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE

Dateien:

Das Dokument erscheint in:

Zur Kurzanzeige