Patellofemoraler Druck bei Knietotalendoprothesen mit und ohne Retropatellarersatz - eine in vitro Studie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/69138
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-691387
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-10554
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2016
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizinische Fakultät
Gutachter: Wülker, Nikolaus (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2016-03-14
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Kniegelenk , Endoprothese , Kniescheibe
Freie Schlagwörter: Kniekinemator
Patellofemoraler Druck
Knietotalendoprothese
Retropatellarsatz
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

ZUSAMMENFASSUNG: Ziel dieser Studie war es, in einer simulierten dynamischen muskelgesteuerten Knieflexion den Einfluss einer KTP mit und ohne RPE auf den retropatellaren Druck zu messen, um Aussagen über eine veränderte Biomechanik nach Prothesenimplantation und damit über eine mögliche Ursache des persistierenden vorderen Knieschmerzes zu liefern. METHODEN: An einem speziell entwickelten, komplexen Kniekinemator wurde an 7 präparierten Knien eine dynamische Knieflexion zwischen 25° und 90° simuliert. Dabei wurde über die Quadrizepssehnen eine variable Muskelkraft aufgebracht, die dafür sorgte, dass die Gewichtskraft am distalen Ende des Präparats konstant gehalten wurde. Über flexible, in den Retropatellarraum eingebrachte Druckmessfolien (Tekscan®) wurden die retropatellaren Druckverhältnisse während dieser Knieflexion aufgezeichnet. Diese Messung wurde jeweils für native Knie, nach Implantation einer totalen Knieendoprothese Typ Genesis II ( Fa. Smith & Nephew) ohne Retropateelarsatz, als auch nach Implantation des Retropatellarersatzes durchgeführt. ERGEBNISSE: Durch die Implantation einer KTP verdoppelt sich der Maximaldruck retropatellar signifikant (40°-90° p < 0,025) und erreicht nach Implantation des RPE sogar den achtfachen Druckwert (25°-90° p < 0,019). Gleichzeitig wird durch die Implantation der KTP die Druckfläche auf ein Viertel signifikant verkleinert (50°-90° p < 0,001) und wird nach RPE nur noch punktförmig, mit einer signifikanten Verringerung um das achtfache im Vergleich zum nativen Präparat. Ebenfalls konnten signifikante Änderungen der Verlaufs des Druckschwerpunktes nach Implantation der KTP mit und ohne RPE in craniocaudaler Richtung nachgewiesen werden. Veränderte Muskelkraftverteilung der Oberschenkelmuskulatur führt zu keiner signifikanten Veränderung der retropatellaren Druckverteilung. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Implantation einer KTP vergrößert den retropatellarer Druck ohne RPE signifikant, nach Implantation eines RPE sogar hochsignifikant. Trotz korrektem Einbau des Retropatellarersatzes kommt es dadurch zu einer deutlichen Veränderung der biomechanischen Verhältnisse im Patellofemoralgelenk und kann als eine mögliche Ursache für persistierende vordere Knieschmerzen nach KTP angesehen werden. Aus biomechanischer Sicht ist daher von einem routinemäßigen Einbau des RPE abzusehen, der Erhalt der nativen Patella voranzustellen und nur in selektiven Fällen mit klinisch bereits bestehender retropatellarer Arthrose und präoperativem vorderen Knieschmerz ein primärer Einbau des RPE durchzuführen.

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