Vergleich zweier deutschsprachiger, standardisierter Lesetafeln zur Bestimmung der Lesegeschwindigkeit

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/63560
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-635609
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-4982
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2015
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Trauzettel-Klosinski, Susanne (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2015-02-04
DDC-Klassifikation: 000 - Allgemeines, Wissenschaft
610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Augenheilkunde , Senile Makuladegeneration , Lesen
Freie Schlagwörter: Lesegeschwindigkeit
Radner
IReST
Lesetafel
AMD
macula degeneration
reading chart
Radner
reading speed
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Fragestellung: Um im augenärztlichen Alltag möglichst einfach die Lesegeschwindigkeit eines Patienten zu ermitteln, wurden hoch standardisierte Lesetafeln erschaffen. Ein Großteil davon basiert auf einzelnen Sätzen wie die deutschsprachigen Radner Lesetafeln (jeweils 14 Wörter pro Text), während die International Reading Speed Texts (durchschnittlich 132 Wörter pro Text), kurz IReST, auf der Grundlage von Textabschnitten erstellt wurden. In dieser Studie soll untersucht werden, ob sich die Lesegeschwindigkeiten zwischen den Textsorten und deren Variabilität unterscheiden. Methoden: Von jeder Textsorte (=Lesetafel) wurden 3 Texte gewählt und von zwei Probandenkollektiven, 30 normalsichtigen Probanden (mittleres Alter 64,5 Jahre, SD ±7,7) und 25 sehbehinderten Probanden mit Makulopathie (mittleres Alter 77,8 Jahre SD ±9,9), in zufälliger Reihenfolge laut vorgelesen. Die Lesezeit wurde mittels Stoppuhr gemessen und anschließend die Lesegeschwindigkeit in "korrekt gelesenen Wörtern pro Minute" (w/m) errechnet. Der Einfluss von Textsorte und Textnummer auf die Lesegeschwindigkeit wurde mittels Regressionsanalyse geprüft, zusätzlich wurden die Pearson Korrelationskoeffizienten berechnet und die Übereinstimmung nach Bland-Altman dargestellt. Ergebnisse: Beim normalsichtigen Probandenkollektiv lieferten beide Textsorten in ihrer Größenordnung vergleichbare Messwerte. Innerhalb der Textsorten ließen sich jedoch größere Unterschiede zwischen den Radner Texten als zwischen den IReST nachweisen. Die Korrelationskoeffizienten beliefen sich auf r = 0,69-0,78 für Radner und r = 0,96-0,98 für IReST; die Übereinstimmung nach Bland-Altman fiel für die IReST ebenfalls vergleichsweise besser aus. Es zeigte sich eine größere Streuung der Lesegeschwindigkeit für die Radner Texte als für die IReST (IQR = 19,4-29,6 vs. 8,3-13,9). Die Lesegeschwindigkeiten beim sehbehinderten Probandenkollektiv fielen insgesamt niedriger aus als beim normalsichtigen Probandenkollektiv, darüber hinaus waren die Ergebnisse (Regressionsanalyse, Korrelation, Übereinstimmung, Streuung) allerdings vergleichbar mit jenen des normalsichtigen Kollektives. Fazit: Die IReST, stellvertretend für Textabschnitte, sind wegen ihrer geringeren Variabilität insbesondere bei wiederholten Messungen von Lesegeschwindigkeiten besser geeignet als die aus Einzelsätzen bestehenden Radner Lesetafeln.

Das Dokument erscheint in: