Neuropharmakologische und anatomische Untersuchungen zu Lernprozessen der Katalepsie-Sensitivierung

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/58993
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-589937
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-417
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2015
Sprache: Deutsch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Biologie
Gutachter: Mallot, Hanspeter (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2014-11-18
DDC-Klassifikation: 570 - Biowissenschaften, Biologie
Schlagworte: Ratte , Katalepsie , Parkinson-Krankheit
Freie Schlagwörter: Haloperidol
Glutamat
Kontextabhängigkeit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Das Tiermodell der Haloperidol induzierten Katalepsie-Sensitivierung bildet die progressive, lernbedingte Zunahme der motorischen Kardinalsymptome Rigor und Akinese nach, die im Rahmen der neurodegenerativen Parkinson-Erkrankung auftritt. Es handelt sich bei der Katalepsie-Sensitivierung um einen kontextabhängigen Lernprozess, der durch die Veränderung des externen Umfeldes signifikant beeinträchtigt werden kann. In der vorliegenden Promotion wurden sowohl die Entwicklung der Sensitivierung, als auch die Kontextabhängigkeit dieses Lernprozesses untersucht. Die post-Test Gabe des NMDA-Rezeptor-Antagonisten MK801 führte dabei Dosis-abhängig zu einer Beeinträchtigung des Sensitivierungs-Prozess. Eine Verminderung der Sensitivierung konnte zudem durch die post-Test Gabe des AMPA/Kainat-Rezeptor-Antagonisten GYKI52466 bewirkt werden. Diese Ergebnisse sprechen für eine Involvierung der untersuchten Glutamat-Rezeptoren im Konsolidierungsprozess der Katalepsie-Sensitivierung und bieten einen Ansatzpunkt für eine spätere therapeutische Intervention zur Beeinträchtigung der lernbedingten Progression entsprechender Kardinalsymptome. Ein Versuch zur Reduktion des „Neuheitsanreizes“ (engl.: novelty effect) eines Kontextes infolge von Habituation ergab, dass der novelty effect nicht als ursächlicher Parameter angesehen werden kann, um eine durch den Sensitivierungs-Prozess stark ausgeprägte Katalepsie signifikant zu vermindern. Die bilaterale Läsion durch das Transmitter-unspezifische Neurotoxin Chinolinat führte innerhalb der dorsalen Region des Hippocampus zu einer Beeinträchtigung der Kontextabhängigkeit. Dieser Befund spricht für eine Beteiligung dieser Region an der Kontextabhängigkeit der Katalepsie-Sensitivierung. Gegen eine Beteiligung der prälimbischen Region des präfrontalen Kortex an der Kontextabhängigkeit sprachen hingegen die Ergebnisse eines postoperativen Verhaltensversuchs, dem eine bilaterale Chinolinat-Applikation in dieser Region voranging. Auch ein Verhaltensversuch im Anschluss an die lokale Injektion des serotonerg wirksamen Neurotoxins 5,7-DHT ließ diese Annahme zu. Insgesamt liefern die anatomischen Befunde dieser Versuche eine Grundlage zur Erstellung eines neuroanatomischen Modells zur Kontextabhängigkeit der Katalepsie-Sensitivierung.

Das Dokument erscheint in: