Prospektive Evaluation eines laboradaptierten Substitutionsschemas zur Senkung der symptomatischen Hypocalcämie nach Schilddrüsenresektion

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/51912
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-519123
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2014-04
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Coerper, Stephan (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2014-04-01
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Schilddrüse , Calciummangel , Parathormon
Freie Schlagwörter: Schilddrüsenoperation
Hypocalcämie
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Zusammenfassung Um die Rate der postoperativen symptomatischen Hypocalcämie (psH) nach beidseitiger Schilddrüsenresektion zu minimieren, erfolgte die Implementierung eines neuen Therapiekonzepts bestehend aus der prophylaktischen Gabe von 1g Calciumgluconat 10% am Operationsabend, einem iparathormonbasierten Substitutionsschema und einem Reduktionsprotokoll für die Substitutionstherapie. Nach einer ersten retrospektiven Analyse W. Stengls mit signifikant gesenkter Inzidenz der postoperativen symptomatischen Hypocalcämie ergab sich die Frage nach Reproduzierbarkeit dieser Ergebnisse unter kontrollierten Bedingungen zur Bestätigung des Therapiekonzeptes sowie die Frage nach einem Risikoprofil für die Entwicklung einer symptomatischen Hypocalcämie. Es erfolgte eine klinische, prospektive Studie mit Einschluss von 330 Patienten, die sich zur beidseitigen Schilddrüsenoperation vorstellten. Unter Anwendung des Therapiekonzeptes konnte die Rate der postoperativen symptomatischen Hypocalcämie (Serumcalcium gesamt <2,0mmol/l+ Symptome) des Gesamtkollektivs von 17,25% auf 11% gesenkt werden. Thyreoidektomierte Patienten wiesen sogar eine von 25,6% auf 11,3% gesenkte Inzidenz der symptomatischen Hypocalcämie auf. Die Rate der permanenten Hypocalcämie (>6 Monate) lag im Gesamtkollektiv bei 1,8%. Das hier vorliegende Therapiekonzept wies daher bei guter Praktikabilität eine effektiv und reproduzierbar gesenkte Rate symptomatischer Hypocalcämien auf und eine niedrige Rate an Patienten mit hypocalcämie-bedingt, verlängertem stationärem Aufenthalt (6%). Als klinische Risikofaktoren erwiesen sich ein jüngeres Alter, eine Autotransplantation der Nebenschilddrüsen und eine verlängerte Operationszeit. Diese Faktoren wurden zur Erstellung des Symptomatic-Hypocalcemia-Prediction (SHP)- Score verwendet mit Vergabe von 0-3 Punkten. Am untersuchten Kollektiv ist bei 3 Punkten die psH-Rate 35,3%. Patienten dieser Kategorie könnten von einer vorzeitigen Laborparameterentnahme am Operationsabend mit vorzeitigem Beginn der Substitutionstherapie profitieren. Dieser klinische Score kann unterstützend für eine frühe Abschätzung des Risikos einer symptomatischen Hypocalcämie genutzt werden um die postoperative symptomatische Hypocalcämie zu mildern oder zu verhindern.

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