Inhaltszusammenfassung:
Chronischer Juckreiz ist ein in der Bevölkerung häufig vorkommendes Phänomen, das viele verschiedene Grunderkrankungen wie z. B. atopische Dermatitis oder Psoriasis begleitet. Juckreiz ist für die Betroffenen oftmals sehr belastend und kann zum Teil nur schwer behandelt werden. In diesen Fällen stellen Capsaicinoide eine wirkungsvolle Alternative zu konventionellen Behandlungsmethoden dar. Der Erfolg der Pharmakotherapie mit Capsaicinoiden wird zurzeit allerdings durch eine suboptimale Formulierung limitiert, da diese eine hohe Applikationsfrequenz erfordert und daher die Therapietreue der Patienten gering ist.
Um die Applikationsintervalle zu verlängern und dadurch die Therapietreue verbessern zu können, wurden filmbildende Emulsionen entwickelt, die die Vorteile einer einfach anzuwendenden und individuell dosierbaren halbfesten Zubereitung mit der erhöhten Substantivität eines Pflasters verbinden. Im Anschluss an die pharmazeutisch-technologische Charakterisierung der Emulsionen und Emulsionsfilme wurden die dermato-biopharmazeutischen Eigenschaften durch systematische Variation der relevanten Formulierungsparameter auf eine verzögerte Arzneistoffpermeation hin optimiert. Der Erfolg der Maßnahmen wurde anhand von in vitro Untersuchungen von Arzneistofffreisetzung, sowie ex vivo Untersuchungen der Permeation und Penetration bewertet.
Die dahingehend optimierten Zubereitungen bilden auf der Haut ein Depot, aus dem der Wirkstoff retardiert an die Haut abgegeben wird, und erlauben dadurch eine Verlängerung des Applikationsintervalls, wodurch die Therapie des chronischen Juckreizes für den Patienten vereinfacht und der Therapieerfolg gesichert werden kann.