Inhaltszusammenfassung:
Ziel dieser Doktorarbeit ist es, bekannte und oft verwendete Eigenschaften des Tychonow-Produkts in analoger Form für das k-Box-Produkt zu beweisen, was bisher noch nicht geschehen ist, und die Verbindung zwischen der Infinitären Kombinatorik und der Topologie zu vertiefen.
In der Infinitären Kombinatorik, ein Zweig der modernen Mengenlehre, bedient man sich gerne topologischer Begriffe, um einerseits Ergebnisse zu verdeutlichen und um andererseits den sehr abstrakten kombinatorischen Begriffen eine gewisse Anschaulichkeit zu geben. Das k-Box-Produkt ist dabei von besonderer Bedeutung, denn mit ihm können auch abstrakte Mengen, wie zum Beispiel Familien von k-großer Oszillation, illustriert werden.
Für eine unendliche Kardinalzahl k besteht die Basis des k-Box-Produkts aus den Produkten von offenen Mengen der Grundräume, bei denen sich alle bis auf weniger als k viele Faktoren nicht vom gesamten Grundraum unterscheiden.
Sowohl das 1930 von A. Tychonow eingeführte und nach ihm benannte Tychonow-Produkt als auch das von H. Tietze 1923 definierte Box-Produkt sind dabei Spezialfälle des k-Box-Produkts.
Wir werde die Dichtigkeit auf dem k-Box-Produkts abschätzen indem wir den berühmten Satz von Hewitt-Marczewski-Pondiczery verallgemeinern. Damit können wir die Homöomorphie zwischen auf den ersten Blick ähnlich erscheinenden Räumen widerlegen. Wir werden damit auch die Existenz von generalisiert unabhängigen Familien großer Kardinalität folgern können. Die Existenz solcher von W. Hu eingeführten Familien großer Kardinalität war bisher noch nicht gesichert.
J. G. Ceder und T. Pearson konnten beweisen, dass sich die maximale Auflösbarkeit der einzelnen Grundräume auf das Tychonow-Produkt vererbt. Wir werden das gleiche auch für das k-Box-Produkt beweisen können. Wir werden auf weitere Typen von Auflösbarkeit eingehen und untersuchen, ob diese sich überhaupt unterscheiden können.
Wir werden die Zellularität des k-Box-Produkts untersuchen und diese analog zu D. Kurepas Ergebnissen über die Zellularität des Tychonoff-Produkts abschätzen können.
Obwohl das k-Box-Produkt die Kompaktheit für überabzählbare Kardinalzahlen k nicht erhält, werden wir im letzten Kapitel beweisen, dass sich die k-Kompaktheit für extrem große Kardinalzahlen k auf das k-Box-Produkt vererbt. Es gibt also auch hier ein Analogon für die Vererbung der Kompaktheit auf das Tychonow-Produkt.