Der obermiozäne Thermalsinterkalk von Böttingen (,,Böttinger Marmor") auf der Schwäbischen Alb

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-38540
http://hdl.handle.net/10900/49276
Dokumentart: Wissenschaftlicher Artikel
Erscheinungsdatum: 1975
Sprache: Deutsch
Fakultät: 7 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Fachbereich: Geographie, Geoökologie, Geowissenschaft
DDC-Klassifikation: 550 - Geowissenschaften
Schlagworte: Böttingen <Münsingen>
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

Böttingen liegt etwa 5 km östlich von Münsingen in Richtung Laichingen auf einem der für die mittlere Schwäbische Alb typischen Basalttuffmaare. Am nordöstlichen Ortsausgang von Böttingen (SW-Abhang des Sternenberges) befindet sich ein aufgelassener Steinbruch, in dem der sog. „Böttinger Marmor" gebrochen wurde. Der „Böttinger Marmor" ist im petrographischen Sinne kein echter Marmor, sondern ein Thermalsinterkalk (Travertin). Er wurde während der die miozäne vulkanische Tätigkeit auf der Alb beschließenden .Hydrothermalphase von einer temperierten, kohlensäureführenden Quelle (Kohlensäuerling) abgesetzt. Schon seit 1763 war der „Böttinger Bandmarmor" bekannt und ist z.B. beim Innenausbau des Stuttgarter Neuen Schlosses (Marmorsaal) verwendet worden. Um die Jahrhundertwende legten Böttinger Einwohner zur Gewinnung von Pflastersteinen kleinere Gruben an. Bis 1920 ruhte der Abbau. Dann hat eine Karlsruher Firma begonnen, das Bruchgebiet erneut zu erschließen. Einige Jahre später (1924) ging der Marmorbruch in den Besitz der Firma MANZ, Böttingen über, die ihn bis 1960 betrieb. Der Böttinger Thermalsinterkalk ist nun sowohl in allgemein geologischer, als auch mineralogischer und paläontologischer Hinsicht ganz außergewöhnlich, wahrscheinlich sogar einmalig. Um so bedauerlicher ist es, daß der ehem. Marmorbruch durch Bewuchs und durch Müllablagerung immer mehr verwahrlost. Die Einmaligkeit des Böttinger Sinters rührt von der ungewöhnlichen Art seiner Entstehungsumstände, der mineralogisch interessanten sekundären Umwandlungsvorgänge und der ausgezeichnet erhaltenen Fossilien her, die uns heute einen Einblick in eine etwa 10 Millionen Jahre alte Lebensgemeinschaft geben. Auf all dies soll im folgenden eingegangen werden.

Das Dokument erscheint in: