Inhaltszusammenfassung:
Das alpha-Synuclein Protein spielt in der Pathogenese neurodegenerativer Erkrankungen, einschließlich der Parkinson-Erkrankung eine wichtige Rolle. Die Parkinson-Krankheit basiert auf progredienten neuropathologischen Abänderungen, die zu motorischen Störungen führen, denen oftmals Riechstörung und kognitive Einbussen vorausgehen. Es ist nicht bekannt, ob der Verlauf der Neuropathologie gestoppt oder umgekehrt werden kann. Um zu klären, ob alpha-Synuclein diese Abänderungen induziert, wurde von uns ein auf dem tet-System basierendes konditionales Mausmodell generiert. Mäuse mit hoher alpha-Synuclein-Expression in unterschiedlichen Hirnarealen entwickelten eine nigrale und hippokampale Neuropathologie, einschließlich einer verminderten Neurogenese und Neurodegeneration, die in einer progredienten motorischen Schwäche und Einbussen im Langzeitgedächtnis resultierten. Das Abschalten der alpha-Synuclein-Expression führte zu einem Stopp der motorischen Symptomatik, führte jedoch nicht zur Reversibilität der Symptome. Mäuse, die das mutierte (A30P) alpha-Synuclein im Riechhirn exprimierten, zeigten eine Reduktion von Monoaminen in dieser Region. In einem durchgeführten Geruchsstest zeigten diese Mäuse eine verminderte Angstreaktion und ein erhöhtes Explorationsverhalten; letzteres könnte ein Hauptmerkmal für eine Depression sein. Die Daten legen nahe, dass in frühen Stadien der Parkinson-Krankheit Therapeutika bzw. behandelnde Strategien, die gegen alpha-Synuclein involvierte pathologische Zellwege gerichtet sind, vorteilhaft für den Krankheitsverlauf sind.