Inhaltszusammenfassung:
Das Ziel dieser Arbeit war das Studium von menschähnlichen
Modellen bei niedrigen Beschleunigungen. Diese Modelle wurden in
einer Mehrkörpersimulation (MKS) an zwei, in erster Linie stark
verschiedenen Fragestellungen aus dem Bereich der Biomechanik
getestet und mit Messungen verglichen. Um verschiedene Probanden
beschreiben zu können, wurde ein skalierbares anthropometrisches
Menschmodell entwickelt. Die erste Fragestellung beschäftigt sich
mit der Beurteilung des Fahrkomforts, also der multimodalen
Anregung des Mensch-Sitz-Modells durch stochastische Signale. Da
es sich hierbei um MIMO-System (Multiple Input, Multiple Output)
im Frequenzraum handelt, wurde zur Beschreibung der Eigenschaften
des Modells eine 6 x 6 Matrix aus Transferfunktionen
berechnet und gezeigt, dass diese Beschreibung trotz vorhandener
Nichtlinearitäten in einem entsprechenden Definitionsbereich
gültig ist. Ein zusätzliches Ergebnis dieser Matrixformulierung
ist die Existenz von Nebendiagonalelementen, die durchaus von
Bedeutung sind. Die zweite Fragestellung beschäftigte sich mit dem
Hals-Wirbelsäulen-Schleudertrauma (HWS-Syndrom). Hierzu wurde das
erste Modell um ein detaillierteres Hals-Wirbelsäulen-Modell
erweitert und der gesamte Rest inklusive des Sitzes unverändert
übernommen. Mittels der Einführung des NIC-Wertes (Neck Injury
Criterion) als Gütefunktional wurden verschiedene aktive
Verfahren zur Verminderung dieses Wertes getestet. Durch
verschiedene Parametervariationen wurde der Einfluss der
wichtigsten Faktoren aufgezeigt, um anschließend einen möglichen
Verletzungsmechanismus zu beschreiben.
Abstract:
The intent of this work was the study of models similar to humans,
exposed to low acceleration. The model was build as a multibody system (MBS)
and was used in two different subjects of biomechanical questions.
To describe different test persons, the model was developed as a scaleable anthropometric humanoid model.
The first question was the evaluation of the ride comfort, meaning the ultimodal
stimulation of the human-seat-model with stochastic signals.
Due to the fact that this model is a MIMO-system (multiple input, multiple output)
in the frequency domain, a 6 x 6 matrix consisting of transferfunctions was
introduced and showed that despite of nonlinearities in the model this
description is valid within a specific domain. An adittional result
of the matrix description is the existence of the minor diagonal elements
which are definitely necessary for the model.
The second question concentrated on the whiplash injury. For this
the first model was extended with a detailed cervical spine while
the rest of the model inclusive the seat was retained.
Using the NIC-value (Neck Injury Criterion) as a
biomechanical quality index some evaluations were made
to reduce that value. Some parameter variations were evaluated
to reveal some basic factors and to describe a possible
injury mechanism.