Abstract:
Ziel dieser Arbeit ist die Synthese der neuartigen zwei- und vierkernigen ortho-, meta- und para-Osmacycloferrocenophane [h5-C5H4(CH2)nC6H4(CH2)nOs(CO)4(CH2)nC6H4(CH2)n-C5H4-h5]xFex (ortho, meta, para: n = 2, 4; meta, para: n = 3; x = 1, 2), die aus einem mit zwei bzw. vier zusätzlichen Übergangsmetallzentren ausgestatteten, ausgedehnten Kohlenwasserstoffgerüst bestehen. Cyclophane und Metallocenophane sind typische Vertreter aus dem Bereich der supramolekularen Chemie und mit Eigenschaften ausgestattet, die von allgemeinem Interesse sind. Aufgrund des sterischen Anspruchs der Übergangsmetallzentren beeinflussen sie das Grundgerüst der Cyclophane und Metallocenophane und damit die geometrischen Parameter der Kavitäten. Die Bis(triflat)-Methode, die eine Variante der kationischen Alkylierung darstellt, diente für die Bildung der Os-C-s-Bindung. Es handelt sich hierbei um den direktesten und besten Weg für die gleichzeitige Bildung mehrerer Metall-Kohlenstoff-s-Bindungen unter sehr schonenden Bedingungen. Der Triflat Rest ist eine hervorragende und inerte Abgangsruppe, der die Carbenium-artigen Kohlenstoffatome am Ende der Kohlenwasserstoffkette stabilisiert, wobei ein elektrophiler Angriff des endständigen Kohlenstoffatoms sogar an einem schwach basischen Metallzentrum ermöglicht wird. Vor Anwendung der die Bis(triflat) Methode mußten einige Ausgangsverbindungen hergestellt werden. Startverbindungen sind 1,n-Bis(2-hydroxyethyl)benzol (n = 2-4), 1,n-Bis(3-hydroxypropyl)benzol (n = 3, 4), and 1,n-Bis(4-hydroxybutyl)benzol (n = 2-4). In jeder dieser Verbindungen wird je eine OH-Funktion durch Brom ersetzt, die übrige Hydroxy-Gruppe wird mit THP geschützt. Anschließend wird das Brom durch Cyclopentadienyl substituiert und daraus dann das Ferrocen-Derivat generiert, mit darauf folgender Anwendung der Bis(triflat)-Methode. Schließlich wurden die Redoxpotentiale der Ferrocenalkohole und der zweikernigen Osmacycloferrocenophane durch Cyclovoltammetrie bestimmt.