Inhaltszusammenfassung:
In der vorliegenden Dissertation wurden Stützimplantate für Koronararterien aus Edelstahl durch ein Niedertemperatur-Plasmaverfahren mit diamantähnlichem Kohlenstoff beschichtet. Zur Beurteilung der Biokompatibilität wurden die Korrosionseigenschaften in vitro und in vivo anhand elektrochemischer Methoden und durch Implantation untersucht. Die Korrosion war bei den beschichteten Gefäßstützen in vitro um 63 und in vivo um 82 geringer. Bei Zellkulturuntersuchungen zeigten die beschichteten eine geringere Adhäsion und Stimulierung von polymorphkernige Granulozyten. Experimente unter statischen, wie dynamischen Bedingungen, zeigten beim Einsatz von humanen Endothelzellen eine bessere Proliferation und Beständigkeit gegen Scherkräfte auf den beschichteten Oberflächen. Die Hämokompatibilität wurde anhand der Adsorptionsrate von Albumin und Fibrinogen mittels Biosensorexperimenten und mit radioaktiv markierten Proteinen untersucht. Weiterhin zeigte die beschichtete Oberfläche eine geringere Thrombozytenadhäsion. Insgesamt lassen die gute Bio- und Hämokompatibilität der Oberfläche, die sich in der besseren Erfolgsrate bei einer klinischen Studie niederschlägt, auf einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Oberflächeneigenschaften und der Restenoserate schließen. Eine weitere Aufgabe in dieser Arbeit war die kovalente Beschichtung der DLC-Oberfläche mit Heparin. Zur Beschichtung wurde Polyethylenimin mit einem Diaziridinderivat gekoppelt. Heparin wurde ionisch an das Polymer gekoppelt und durch lichtinduzierte Carbenbildung mit der Oberfläche vernetzt. Die biologische Aktivität der Heparinoberfläche lag bei 0,47 IE/cm². Durch Behandlung einer Edelstahloberfläche mit 32Phosphorsäure konnte eine Aktivierung in einem Bereich von 100 kBq bis 555 kBq erziehlt werden. Durch Temperieren bei 350 °C und beschichten mit diamantähnlichem Kohlenstoff wurde eine einfache Methode zur radiokativen Markierung von Edelstahloberflächen entwickelt.