Inhaltszusammenfassung:
Gezeigt wird ein Modellrahmen zur Beschreibung von Baryonen als Diquark-Quark-Bindungszustände, der auf eine manifeste Kovarianz der Beschreibung zielt. Nach einem kurzen Überblick über drei oft verwandte Typen von Baryonmodellen wird das relativistische Problem eines Drei-Quark-Bindungszustandes unter Vernachlässigung von dreiteilchenirreduziblen Wechselwirkungen betrachtet. Diquarks werden als separable Korrelationen in der Zwei-Quark-Korrelationsfunktion eingeführt. Mit diesen Vereinfachungen gelangt man zu einer Beschreibung der Baryonen mittels einer Bethe-Salpeter-Gleichung für Bindungszustände von Quark und Diquark. Skalare und axialvektorielle Diquarks werden in Analogie zum Massenspektrum der Mesonen als die dominanten Zwei-Quark-Korrelationen in den Baryonen angenommen. Die Struktur der relativistischen Wellenfunktion, die die skalaren und axialvektoriellen Korrelationen beschreibt, wird unter Zuhilfenahme einer Partialwellenzerlegung ausführlich diskutiert. Die numerischen Lösungen der kovarianten Bethe-Salpeter-Gleichung werden des weiteren zur Berechnung von elektromagnetischen, starken und axialen Nukleon-Formfaktoren herangezogen. Hierbei wird der elektromagnetische Stromoperator in dem Modell so konstruiert, daß er die Eichinvarianz respektiert. Dies führt zu einer moderaten Verletzung der Goldberger-Treiman-Beziehung. Weiterhin wird die Möglichkeit, Confinement effektiv über geeignete Modifikationen der Quark- und Diquarkpropagatoren zu parametrisieren, untersucht. Mittels einer solchen Modifikation kann das Massenspektrum der Oktett- und Dekuplettbaryonen berechnet werden. Obwohl diese Vorgehensweise der Confinement-Parametrisierung sich als geeignet für die Berechnung raumartiger Nukleoneigenschaften erweist, versagt sie bei der Behandlung von Prozessen, bei denen große Energien auf das Nukleon übertragen werden. In einem weiteren Abschnitt werden die Lösungen für Nukleonwellenfunktionen und -observablen miteinander verglichen.