Inhaltszusammenfassung:
Mit der Ermittlung der Primärstruktur der Funktionellen Einheit 'c' der Strukturellen Untereinheit KLH2 der Kalifornischen Schlüsellochnapfschnecke wurde zum ersten Mal die Aminosäuresequenz einer FE 'c' eines Gastropodenhämocyanins bestimmt. Das Protein setzt sich aus 420 Aminosäuren zusammen. Im Bereich der Bindungstellen der Kupferionen weist es große Segmente streng konservierter Bereiche auf. Die Homologie zwischen KLH2-c und der FE 'c' des Cephalopoden Octopus dofleini, bezogen auf streng konservierte Aminosäuren, beträgt 55 Im Gegensatz zu den meisten bisher bekannten Funktionellen Einheiten von Arthropoden und Mollusken enthält KLH2-c O-glykosidisch verknüpfte Zuckerstrukturen. Das native KLH ist gegenüber denaturierenden Agenzien und erhöhter Temperatur geringfügig stabiler als die einzeln vorliegenden Strukturellen Untereinheiten (SU) KLH1 und KLH2, was auf einen stabilisierenden Einfluß der SU-Aggregationen schließen läßt. Fluoreszenzmessungen ergaben, daß bis zu 65 der Energie des von Tyrosin absorbierten Lichtes strahlungslos auf Tryptophan übertragen wird, und daß die Tryptohanreste tief im Inneren der Proteinmatrix und in enger Nachbarschaft zu Tyrosinresten lokalisiert sind. Die Strukturellen Untereinheiten der Arthropoden Homarus americanus und Maja squinado wiesen mit 80 C (Homarus americanus) und 72 C (Maja squinado) eine hohe Temperaturstabilität auf. Fluoreszenzmessungen zeigten, daß die vorhandenen Tryptophanreste nicht nur in inneren Bereichen der Moleküle, sondern auch in den Berührungszonen zwischen den Strukturellen Untereinheiten des Gesamtproteins lokalisiert sind und nach der Dissoziation auf deren Oberfläche exponiert werden. Die Strukturellen Untereinheiten von Homarus americanus und Maja squinado wurden N-terminal ansequenziert und mit den Strukturellen Untereinheiten anderer Arthropoden sowie untereinander verglichen.