Inhaltszusammenfassung:
In der vorliegenden Arbeit sollte ein Fluoreszenz-Immunosensor entwickelt und optimiert werden, um einen simultanen Nachweis verschiedener Pestizide in Wasser zu ermöglichen. Durch eine neue Methode der Transducermodifikation sollte außerdem ein automatischer Wechsel der Analyten realisiert werden.
Um diese Ziele zu erreichen, wurde die spezifische immunologische Analyterkennung durch Antikörper mit Fluoreszenzdetektion kombiniert. Das Transduktionsprinzip basierte dabei auf total internal reflection fluorescence (TIRF). Farbstoffmarkierte Antikörper binden auf einer chemisch modifizierten Transduceroberfläche und werden dort im evaneszenten Feld des total reflektierten Laserstrahls angeregt. TIRF bietet ein großes Potential für Multianalyt-Detektion. An jeder Reflexionsstelle kann eine andere Substanz detektiert werden, wenn die Transducer dementsprechend ortsaufgelöst modifiziert sind. Dies wurde mit einem piezoelektrischen Mikrodosierer realisiert, mit dem ein konjugiertes Aminodextranhydrogel aufgetragen wurde. Mit parallelen immunologischen Bestimmungen von je drei Pestiziden konnten die Multianalyt-Fähigkeiten des Sensors demonstriert werden. Die Nachweisgrenzen erreichten dabei Werte, die die gesetzlichen Anforderungen übertreffen.
Mit Hilfe eines sogenannten Hilfssystems aus Antigenen/ Antikörpern bzw. komplementären Oligonukleotiden konnte die Idee des automatischen Analytaustauschs realisiert werden. Eine Komponente des Hilfssystems wird immobilisiert, die zweite mit Analytderivaten konjugiert und den Proben zugesetzt. Es zeigte sich, daß die Oligonukleotide sich besonders gut für eine flexible Oberflächenmodifikation und den Wechsel von Zielanalyten im Durchfluß eignen. Mit dieser Methode konnten zwei mal zwei Pestizide auf nur einem Transducer erfolgreich detektiert werden.