Inhaltszusammenfassung:
Als einige deutsche Zeitungen 1946 und 1947 Buchbesprechungen abzudrucken begannen, erhielten sie Protestbriefe aus der Leserschaft, weil «kein gewöhnlicher Sterblicher auch nur an eines der Bücher herankommen» könne. Bücher waren Mangelware, fast wie Lebensmittel, und manchmal wurden sie gar in den schwunghaften Tauschhandel jener Tage einbezogen. Dann, nach der Währungsreform, fingen die Verlage allmählich größere Auflagen zu produzieren an; aber noch war es ein spärlicher, überschaubarer Markt, ohne Messe-Rekorde, ohne Bestenlisten, ohne das laute Trommeln der Werbemanager. Im Mittelpunkt standen ohnehin Autoren, deren Ruhm nur freigeschaufelt werden mußte: Brecht, Thomas Mann, Kafka vor allem - man holte begierig nach, was der Nationalsozialismus brutal verweigert hatte.