Individualisierung ermöglichen – Individualisierung begrenzen. Soziale Altenarbeit als sozialpädagogischer Beitrag und allgemeine Orientierung

DSpace Repository


Dateien:

URI: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-22608
http://hdl.handle.net/10900/47490
Dokumentart: Article
Date: 1996
Source: Schweppe, C. (Hg.): Soziale Altenarbeit. Pädagogische Arbeitsansätze und die Gestaltung von Lebensentwürfen im Alter, Weinheim und München 1996, S. 53-74
Language: German
Faculty: 6 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Department: Sonstige - Sozial- und Verhaltenswissenschaften
DDC Classifikation: 360 - Social problems and services; associations
Keywords: Gerontologie , Alterssoziologie , Altenbildung , Sozialpädagogik , Alter
Other Keywords: Soziale Altenarbeit , soziale Unterstützung , Aktivierung , aktives Altern , Selbständigkeit
gerontological social work , social support , social networks , active ageing
License: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Order a printed copy: Print-on-Demand
Show full item record

Inhaltszusammenfassung:

Aus mehreren Gründen fällt eine Verständigung über soziale Altenarbeit momentan besonders schwer. Gehen wir zunächst aus von einem Begriff sozialer Altenarbeit als Arbeit sozialpädagogischer Fachkräfte (in der Arbeit) mit älteren Menschen. Sie steht in der Tradition sozialhilfenaher Altenhilfe und -fürsorge. Als sozialpädagogisches Arbeitsfeld hat sie nicht annähernd eine Identität und ein fachliches Selbstverständnis entwickelt wie bspw. die Arbeit mit Behinderten oder die Arbeit in vielen Feldern der Jugendhilfe. Indem sie sich bislang im wesentlichen auf das abhängige Alter beschränkt, sieht sie sich auf die Randbereiche eines sozialen Sektors verwiesen, der fest im Einflussbereich medizinischer und pflegerischer Berufe und deren Deutungsmuster und Klientelverständnisse ist. Im Arbeitsmarkt dieses großen Segments besetzt sie so nur sehr wenige Stellen, daneben findet sie sich abgedrängt in abgeschottete Segmente von Freizeit- oder Begegnungsarbeit. Da wo sie - bspw. im Kontext von Heim- und Krankenhaussozialdienst oder in ambulanten Diensten - in potentiell kooperativen Bezügen steht, gelingt es ihr meist nicht, über eine isolierte Funktion hinauszukommen und den "sozialen Blick" in einer versorgungsorientierten Infrastruktur produktiv zu stärken. Mit den behandlungs- und pflegeorientierten AkteurInnen verbindet sie fatalerweise eine mangelhafte gerontologische Kompetenz. Und die Besonderung sozialpflegerischer Funktionen in eigenen Stellen kann gar zum Bumerang für die Qualität der Gesamtleistung werden, wenn ein solches Stellendesign z.B. im Kontext eines umfassend konzipierten Pflegeverständnisses den anderen Funktionen - insbesondere den Pflegekräften - diese Arbeitsbestandteile "wegnimmt". Damit wäre - als zweiter Strang - eine übergreifende Perspektive eines Begriffs sozialer Altenarbeit zu entwickeln. Jenseits disziplinärer oder berufsständischer Verengung wäre sie Arbeitsbegriff und Leitziel einer ganzheitlichen Arbeit mit Älteren , deren Umrisse im folgenden thematisiert werden. Im Beitrag sollen Perspektiven für die soziale Altenarbeit in diesem doppelten Verständnis aufgezeigt werden, die ihren bisherigen Fallstricken entgegenwirken und Ansätze begünstigen, die den Anforderungen einer veränderten Altengeneration eher gerecht werden.

This item appears in the following Collection(s)