Inhaltszusammenfassung:
Wenn wir von Gerhausen, jenseits der Bahnlinie, steil den bewaldeten Berg emporsteigen oder auf ebenen Wegen von Sonderbuch in südlicher Richtung durch den Hochwald wandern, stoßen wir auf dem felsigen Bergsporn, etwa 150 m oberhalb der Blau gelegen, auf die ansehnlichen Ruinen des Rusenschlosses. Und erklimmen wir auf Steintreppen den höchsten Felsen innerhalb der Anlage, so bietet sich uns ein weiter Ausblick auf die Albhöhen, die waldumkränzten Täler der Blau und Aach, auf den Ruckenberg und die Stadt selbst; hinter ihren Kirchtürmen sehen wir den ebenso aussichtsreichen Blaufels emporsteigen. Am mächtigen Torso eines Tragebogens, der den Felsabgrund von etwa 10 m Breite überspannt haben muß, bewundern wir die außergewöhnliche Kühnheit des mittelalterlichen Baumeisters: Wie und wozu hatte er diesen Bogen errichtet? Vielleicht denken wir auch an die einstigen ritterlichen Bewohner der Burg, ihr Leben bei Schwertgeklirr und Minnesang. Ob sie ebenso wie wir den Reiz der stimmungsvollen Landschaft genossen, die romantische Lage der kühnen Burg bewußt gesucht haben?