Inhaltszusammenfassung:
Das maligne Melanom ist ein bösartiger Tumor der Haut, dessen Inzidenz in den letzten 20 Jahren stark angestiegen ist.
Single Nucleotide Polymorphism (SNP) sind Veränderungen der Basenfolge, die eine große Varianz in der Bevölkerung zeigen und daher für die medizinische Forschung von großem Interesse sind.
Für den SNP rs7023329, welcher auf Chromosom 9 in der Nähe von MTAP und CDKN2A liegt, wurde in einer aktuellen Studie ein Zusammenhang mit einem erhöhten Melanomrisiko beschrieben. Eine weitere Studie zeigte, dass rs7023329 mit einer erhöhten Anzahl melanozytärer Nävi assoziiert ist.
In dieser Arbeit wurde bei 110 deutschen Melanompatienten und bei einer Kontrollgruppe von 190 Nicht-Melanompatienten der Universitäts-Hautklinik Tübingen die Verteilung der Genotypen in beiden Kohorten, das mit den Genotypen assoziierte Melanomrisiko und mögliche Assoziationen mit den bekannten BRAF- und NRAS-Mutationen beim malignen Melanom untersucht.
Die Verteilung der Genotypen in den 110 Melanomproben war wie folgt: 40 AA, 48 AG, 22 GG. Die Verteilung der Genotypen der Kontrollgruppe hingegen lautete: 54 AA, 96 AG und 40 GG. Es konnte dabei festgestellt werden, dass Träger des Genotyps AG (OR: 0,675; KI: 0,395-1,154; p=0,170), sowie Träger des homozygoten Genotyps GG (OR: 0,742; KI: 0,383-1,439; p=0,407) ein niedrigeres Melanomrisiko im Vergleich mit Trägern des Genotyps AA aufweisen.
Die Ergebnisse zeigen den selben Trend wie die genomweite Studie, wenn auch aufgrund der kleinen Fall- und Kontrollzahl keine statistische Signifikanz zu erkennen war. Weiterhin konnte kein Zusammenhang zwischen der BRAF-Mutation und der Verteilung der unterschiedlichen Genotypen bezüglich des SNP rs7023329 festgestellt werden. Das gleiche gilt für NRAS.