Inhaltszusammenfassung:
Einleitung: Ziel dieser Arbeit war es, ein einfaches Verfahren zu entwickeln, um Hepatitis A Viren (HAV) in Patientenseren anzureichern. Eine weitere Aufgabe war es, in diesen Seren mittels RT/PCR und zwei verschiedenen Primerpaaren HAV-RNA nachzuweisen. Nach Nachweis und Anreicherung von HAV sollten MRC-5 Zellen infiziert werden, um das Virus aus den Seren anzuzüchten.
Ergebnisse: Es wurden 15 verschiedene Seren von Patienten mittels RT/PCR untersucht, die mit Hepatitis A infiziert waren. Von den untersuchten 15 Seren war ohne Anreicherungsverfahren durch Zentrifugation nur ein Serum in der nested PCR positiv. Nach Zentrifugation von je 200 µl Serum bei 4 Grad C und 12000rpm für drei Stunden zeigte sich ein Serum bereits in der ersten Runde positiv und sieben der untersuchten Patientenseren waren in der nested PCR positiv.
In dieser Arbeit wurden zudem zwei Primerpaare, die beide Abschnitte in der 5’ Region der Hepatitis A Virus RNA amplifizieren, miteinander verglichen.
Nicht nur Patientenseren wurden mit diesen verschiedenen Primerpaaren untersucht, sondern auch verschiedene Chargen inaktivierter Hepatitis A Virus Pools. Die aus den 4 inaktivierten Hepatitis A Virus Pools extrahierte HAV-RNA ließ sich mittels RT/PCR sicher mit den Primern N537/P452 amplifizieren, während unter Verwendung des Primerpaares N848/P66 nur die Hepatitis A Virus RNA von einem einzigen Pool amplifiziert werden konnte.
Im dritten Abschnitt dieser Arbeit wurden erstmalig MRC-5 Zellen mit HAV-RNA infiziert, die aus Patientenserum extrahiert wurde, nachdem die RNA mit dem o.g. Verfahren angereichet wurde. Nach Transfektion der Zellkultur mit aus Patientenserum extrahierter RNA kam es nicht zu einer Virusanzucht. Nach Transfektion von MRC-5 Zellen mit einer ausreichenden Menge eines bereits an die Zellkultur adaptierten Virusstamms kam es zur Virusreplikation in den Zellen.
Schlussfolgerung: Positiv bei dem neu entwickelten Verfahren zur Anreicherung von Hepatitis A Viren ist die kurze Zentrifugationsdauer von drei Stunden. Zudem spricht für dieses Verfahren der Anreicherung die allgemeine Verfügbarkeit und die leichte Handhabung einer Mikrozentrifuge.
Das Ergebnis der Untersuchungen der Patientenseren mit verschiedenen Primerpaaren bestätigte, dass die Durchführung einer nested PCR die Sensitivität erhöht.
Das Versuchsergebnisse mit verschiedene Chargen inaktivierter Hepatitis A Virus Pools legt die Vermutung nahe, dass es durch den Prozess der Virusinaktivierung zu Veränderungen der RNA oder Veränderungen in den Bindungen an die viralen Proteine kommt. Möglicherweise wird dabei die für die RT zugängliche Virus RNA so präsentiert, dass sie sich mit der RT/PCR nachweisen lassen, wenn Primer verwendet werden, die nur einen kleinen Abschnitt der RNA amplifizieren.
Die Transfektion von MRC-5 Zellen mit RNA aus Patientenseren und aus der an Zellkultur adaptierten Variante des GBM-Wildtyps zeigte, dass die Transfektion von Zellen konzentrationsabhängig ist. Gleichzeitig bestätigten diese Versuche vorhergehende Versuche zu den langsamen Wachstumseigenschaften von Hepatitis A Viren.