Inhaltszusammenfassung:
Ziel: Die Juvenile Idiopathische Arthritis ist eine chronische rheumatische Erkrankung des Kindes- und Jugendalters. Anhand der Faktoren JIA-Subtyp, Dauer bis zum ersten Arztkontakt, Patientenalter bei Beschwerdebeginn, Facharztzugehörigkeit des Erstbehandelnden, Distanz zwischen Wohnort und pädiatrischer Rheumaambulanz wird deren Einfluss auf weiterführende Diagnostik, Therapiebeginn und mögliches Outcome bestimmt und diskutiert.
Methoden: Das untersuchte Patientengut umfasst 132 Kinder und Jugendliche aus dem Einzugsgebiet Tübingen, die die pädiatrische Rheumaambulanz der Universitätsklinik für Kinderheilkinde und Jugendmedizin Tübingen im Zeitraum 1990-2005 aufsuchten.
Ergebnisse: Es fanden sich deutliche Unterschiede in Abhängigkeit vom JIA-Subtyp sowie im Überweisungsverhalten der einzelnen Facharztgruppen. Ebenso verlängert eine Distanz zwischen Wohnort des Patienten und pädiatrischer Rheumaambulanz von mehr als 50 Kilometern die Zeit bis zur Überweisung dorthin deutlich. Das Patientenalter bei Ausbruch der Erkrankung erwies sich nicht als beeinflussender Faktor.
Zusammenfassung: Die Sensibilisierung für das Krankheitsbild der JIA aller Ärzte, die im klinischen Alltag mit den verschiedenen Unterformen der JIA konfrontiert werden, muss weiter erhöht werden. Die Existenz spezieller pädiatrischer Rheumaambulanzen sollte populärer werden, um so durch frühe und „maßgeschneiderte“ Therapie das Patientenoutcome zu verbessern.