Inhaltszusammenfassung:
Bezüglich des Pro12Ala Polymorphismus im Peroxisome-Proliferator Activated Rezeptor y2 (PPARy2) Gen wurde bereits in einigen, aber nicht allen Studien eine Assoziation mit erhöhter Insulinsensitivität und damit reduziertem Diabetesrisiko dargestellt. Es ist jedoch möglich, dass diese genetische Variation in Interaktion mit einem bestimmten anderen genetischen Hintergrund einen speziellen Effekt auf die Insulinsensitivität zeigt. Diese Studie wurde durchgeführt um die Hypothese zu prüfen, dass die Anwesenheit des Gly972Arg Polymorphismus im Insulin Rezeptor Substrat 1 (IRS-1) bei Trägern des Ala-Allels im PPARy2 Pro12Ala Polymorphismus die Insulinsensitivität in besonderer Weise beeinflusst. Es erfolgte die Bestimmung der Insulinsensitivität an gesunden Probanden und Darstellung dieser in vier Kombinationen von Genotypen, welche durch die An- bzw. Abwesenheit der Polymorphismen im PPARy2 und IRS-1 definiert wurden. Die Insulinsensitivität wurde einmal mittels Berechnung aus den Ergebnissen eines oralen Glukosetoleranztests bestimmt und zusätzlich bei einem Teil dieser Probanden anhand einer hyperinsulinämischen euglykämischen Glukose-Clamp Untersuchung gemessen.
Beide Methoden der Insulinsensitivitätsmessung zeigten, dass zwischen Pro/Pro und X/Ala Trägern im Pro12Ala Polymorphismus des PPARy2-Gens kein signifikanter Unterschied in der Insulinsensitivität besteht. In der Gruppe der Ala-Allel Träger im PPARy2-Gen Polymorphismus bestand bei gleichzeitigem Vorliegen des Arg-Allels im Gly972Arg Polymorphismus im IRS-1 Gen eine erhöhte Insulinsensitivität im Vergleich zu den anderen Gruppen. Das Ala-Allel im PPARy2 Genpolymorphismus scheint also nur im Zusammenhang mit einem zusätzlichem, eher unvorteilhaftem genetischen Polymorphismus (nämlich dem Arg-Allel im IRS-1), eine günstige Wirkung auf die Insulinsensitivität zu haben. Dies verdeutlicht, dass Gen-Gen Interaktionen in der Ätiologie der Insulinresistenz und des Typ-2-Diabetes eine wichtige Rolle spielen können.