Inhaltszusammenfassung:
In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Inzidenz invasiver Mykosen stark zugenommen. Betroffen davon sind vorwiegend Patienten mit Immunsuppression. Ein Ziel der Arbeit war es, die Aspergillus-PCR mit Zielsequenz in der mitochondrialen DNA von Aspergillus spp. mit einer universellen PCR mit Zielsequenz in der fungalen 28S rDNA anhand histologisch gesicherter Pilzbälle aus humanen Sinus maxillaris zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigten, dass mittels Aspergillus-PCR mehr richtig positive Ergebnisse erzielt werden können. Vermutlich inhibiert der Einsatz universeller Primer z.T. die Amplifikation spezifischer Pilz-DNA. Zur Evaluation der Zygomyzeten-PCR wurde selbiges Probenmaterial untersucht. Zygomyzeten sind ubiquitär vorkommende Pilzspezies. Entgegen der Erwartung, DNA dieser Pilzspezies in Proben aus dem Respirationstrakt häufig nachweisen zu können, wurde in nur einer Probe DNA von Rhizomucor pusillus nachgewiesen. Es kann gefolgert werden, dass der Nachweis von Zygomyzeten auf eine Infektion zurückzuführen ist. Deshalb sollten diagnostische und therapeutische Schritte eingeleitet werden. Mit der Zygomyzeten-PCR gelingt der Nachweis von ubiquitär vorkommenden Basidiomycota. Es ist davon auszugehen, dass Basidiomycota aufgrund von Obstruktionen des Sinus im Nasen-Rachen-Raum persistieren und deshalb in den Proben in erheblichem Umfang nachweisbar sind ohne Rückschlüsse auf eine mögliche pathogene Bedeutung zu erlauben. Anhand weiterer Proben konnte gezeigt werden, dass die Primer der Aspergillus-PCR auch DNA von A. terreus, A. niger und A. flavus amplifizieren können. Deren Sequenzen wurden identifiziert und vergleichend dargestellt. Zudem kann mittels Aspergillus-PCR DNA weiterer Pilzgattungen wie Coccidioides posadasii und Histplasma capsulatum amplifiziert werden. Hingegen ist eine Amplifizierung der DNA von Zygomyzeten, Basidiomyzeten sowie einzelner getesteter Candida-Arten nicht möglich.