Inhaltszusammenfassung:
Die thymusabhängige T-Zellregeneration ist ein wichtiger Weg der Immunrekonstitution
nach Stammzelltransplantation im Kindesalter. Aus diesem Grund wurde die
Thymusfunktion sowie die T-Zelldynamik bei 164 pädiatrischen Patienten zwischen 1
und 124 Monaten nach Transplantation durch Messung der Exzisionsprodukte der TZellrezeptorgenumlagerung
(TRECs) und der spontanen Ki67-Expression in peripheren
T-Zellsubpopulationen prospektiv untersucht. Analysiert wurde der Einfluss des
Empfängeralters, des Konditionierungsregimes, der Erkrankung, der Art des Spenders
oder des Transplantates, der verwendeten Stammzellzahl und der GvHD auf den Beginn
sowie auch auf das Plateau der Thymusauswurfleistung. Die Rate der spontanen
Proliferationsaktivität von naiven und Gedächtnis-T-Zellen war mit der Gesamt-T-Zellzahl
zum jeweiligen Zeitpunkt invers korreliert. Eine Multivariatanalyse zeigte, dass
der Beginn der Wiederherstellung der Thymusfunktion allein mit dem Patientenalter (P
< 0,0002) korrelierte. Das Plateau der thymischen Aktivität war jedoch bei Patienten,
die eine größere Stammzelldosis erhalten hatten (> 107 CD34+/kg Körpergewicht),
signifikant höher als bei solchen, denen nur weniger Stammzellen transplantiert werden
konnten (P < 0,0022). Die anderen untersuchten Faktoren hatten keinen signifikanten
Einfluss auf diese beiden Parameter. Demzufolge ist die durch Lymphopenie getriggerte
Proliferation ein wichtiges Instrument der T- Zellhomöostase in der frühen Phase nach
Stammzelltransplantation, kann aber zu einer Unterschätzung der Thymusfunktion
führen. Beginn und Plateau der thymischen Aktivität sind unabhängig voneinander
durch verschiedene transplantationsassoziierte Faktoren reguliert.