Inhaltszusammenfassung:
Ziel dieser Arbeit war die Generierung von in vitro konvertierbaren Prionprotein- Reporterprotein- Fusionskonstrukten zur weiteren Erforschung des Prionproteins und seiner Rolle bei TSE- Erkrankungen.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden verschiedene Prionprotein- EGFP- und Prionprotein- Luciferase- Fusionskonstrukte erstellt und in verschiedenen Expressionssystemen exprimiert und analysiert.
Die transiente Transfektion eukaryotischer Zellkulturen war für diese Ziele nicht geeignet, da die Transfektionseffizienz schwankte und die Expressionsraten der rekombinanten Proteine sehr niedrig waren. Ähnliche Probleme traten bei der in vitro Transkription und Translation der Proteine auf, da die Menge an generierten Proteinen für weiterführende Analysen zu gering war.
Große Mengen an rekombinantem Protein konnten durch bakterielle Expression erhalten werden, aber die Aufreinigung der Proteine musste denaturierend erfolgen, was im Anschluss recht aufwendige Renaturierungsschritte derselben erforderte.
Durch die virale Expression der rekombinanten Proteine in Insektenzellen wurden ausreichende Mengen an rekombinantem Protein erhalten. Die Aufreinigung der Proteine konnte nativ erfolgen und erforderte keine Renaturierung.
Die Expression der Fusionskonstrukte in Sf9- Zellen mit dem Baculoexpressionssystem wurde als Thema einer Diplomarbeit von C. Fuchs (2004) im Rahmen dieser Doktorarbeit bearbeitet.
Aus diesen Gründen wurden Konversionsversuche vor allem mit Fusionsproteinen aus Baculo- infizierten Insektenzellen durchgeführt.
Die Analyse von Prion- EGFP- und von Prion- Luciferase- Fusionsproteinen ergab für die mit Luciferase markierten Fusionsproteine eine mögliche sterische Hemmung bei N- terminaler Fusionierung des Enzyms mit dem Prionprotein. Bei Prionprotein- EGFP- Fusionskonstrukten wurden bis zu den Konversionsversuchen keine Beobachtungen dieser Art gefunden, weshalb die Konversionsversuche auf die mit EGFP markierten Fusionsproteine gerichtet waren.
Die Konversion der Fusionsproteine wurde mit einer modifizierten PMCA untersucht. Für Bac230egfp gab es in zwei Experimenten Hinweise auf eine Konversion des rekombinanten Proteins in eine Proteinase K- resistente Form. Dieses Ergebnis ist als vorläufig zu betrachten und muß bezüglich der Konversionsbedingungen und Nachweismethoden optimiert werden.