Inhaltszusammenfassung:
Im Rahmen eines Pilotprojekts konnte nachgewiesen werden, dass die Durchführung von Schulungen für Laien in Theorie und Praxis zu einer signifikanten Steigerung der Laienreanimationsquote führt. Im Rems-Murr-Kreis konnte so in einem Zeitraum von 3 Jahren die Laienreanimationsquote von 28% auf 44% gesteigert werden, während sie im selben Zeitraum im Baden-Württembergischen Durchschnitt mit 30% bzw. 31% nahezu unverändert blieb.
Die Fallzahl im Rahmen des Pilotprojekts ist gering, sodass eine Signifikanz nicht bzw nur bedingt abgebildet werden kann. Dennoch ist auch im Hinblick auf das Überleben und das neurologische Outcome ein positiver Trend erkennbar.
Die Krankenhausmortalität der Patienten nach OHCA im Rems-Murr-Kreis sank im entsprechenden Zeitraum von 75% auf 63%. Das Überleben mit einem guten neurologischen Outcome stieg von 14% auf 20%.
Die Datenlage belegt jedoch, dass ein einmaliges Projekt nicht ausreichend ist, um eine nachhaltige Verbesserung des Überlebens sowie des neurologisch guten Überlebens zu erzielen. Dies kann nur erreicht werden, wenn sowohl die Bevölkerung geschult wird als auch das First-Responder-Netzwerk etabliert, erhalten und ausgebaut wird.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Versorgung aller HVO im Rems-Murr-Kreis. Diesbezüglich konnte in sämtlichen groß angelegten Registerstudien nachgewiesen werden, dass die Kombination aus Bystander-CPR und der Nutzung eines AED das beste Ergebnis in Bezug auf das gute neurologische 30-Tage-Überleben erzielt.