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Für die vorliegende Arbeit wurden retrospektiv Daten zu 233 Patienten erhoben,
welche im Zeitraum November 2017 bis einschließlich Dezember 2022 in der
Universitäts-Hautklinik Tübingen in Behandlung waren. Wir untersuchten den
Zusammenhang zwischen dem Ergebnis der Autoantikörper-Diagnostik mittels
DM-Blot und der Kapillarmikroskopie sowie klinischen, demographischen oder
diagnostischen Parametern anhand einer reinen DM-Studienpopulation von 73
Patienten, welche die Diagnosen DM, CADM, PM oder PNP-DM trugen. Wir
verglichen die einzelnen DM-Subtypen und stellten signifikante Unterschiede für
die CK (p=0,048) und NLR (p=0,030) fest. Im Vergleich der PG und NG ergab
sich ein geringeres mittleres Alter bei der Erstdiagnose eines Malignoms in der
PG (p= 0,027). Von der DM-Population erhielten 68,5% ein positives Ergebnis im
DM-Blot. 30,1% der Patienten waren für zwei bis sechs Antikörper gleichzeitig
sensibilisiert. Antikörper des DM-Blots traten zum Teil bei einem bestimmten DMSubtyp
häufiger auf als bei anderen. Um den prädiktiven Wert der
Kapillarmikroskopie für das Ergebnis des Dermatomyositis-Blots zu ermitteln,
führten wir eine logistische Regressionsanalyse durch. Die Morphologie
Verzweigung zeigte den stärksten diskriminativen Wert für die Vorhersage des
Ergebnisses der Antikörperdiagnostik. Bei vorliegender Verzweigung war die
Chance auf ein positives Ergebnis im DM-Blot signifikant gesunken (p=0,035, OR
0,304, CI95% 0,093 – 0,988). Eine gegenteilige Tendenz zeigte sich für das
Vorliegen von Rarefizierung oder avaskulären Feldern (p=0,281, OR 2,260,
CI95% 0,514-9,950). Die Faktoren Geschlecht, Alter zum Zeitpunkt des DM-Blots
und die Krankheitsdauer zeigten keinen statistisch signifikanten Einfluss auf das
Ergebnis des DM-Blots. Mit jedem weiteren Jahr der Krankheitsdauer stieg die
Chance auf einen positiven DM-Blot (p=0,266; OR 1,097; CI95% 0,932 – 1,292).
Wir konnten einige Übereinstimmungen unserer Ergebnisse zu klinischen,
demographischen und diagnostischen Parametern mit vorhergehenden Studien
verzeichnen. In den letzten Jahren wurden einige Forschungsarbeiten zur
Bedeutung der MSA/MAA bei DM publiziert. Die Ergebnisse sind im Vergleich
mit anderen Arbeiten sehr heterogen nicht zuletzt durch die zum Teil geringe
Stichprobengröße, Unterschiede in der Subklassifizierung der DM oder IIM und
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verschiedenen Laborverfahren zur Detektion von Antikörpern. Der in unserem
Zentrum routinemäßig durchgeführte DM-Blot deckt ein größeres Spektrum
verfügbarer Antikörper ab als die meisten zum Vergleich herangezogenen
Studien. Der Zusammenhang von Antikörperdiagnostik und Kapillarmikroskopie
bei DM wurde bisher kaum erforscht. Die Erkenntnisse aus unseren logistischen
Regressionsmodellen deuten auf mögliche Assoziationen hin. |
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