Perioperative chirurgische und infektiöse Komplikationen bei der adulten Nierentransplantation – Die Rolle der antibiotischen Therapie als Einflussfaktor auf Transplantatfunktion und -überleben

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/162252
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1622520
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-103584
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2025-02-18
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Nadalin, Silvio (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2025-01-14
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Nierentransplantation , Prävention , Antibiotikum , Komplikation , Infektion
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die Nierentransplantation stellt für Patient:innen mit terminaler Niereninsuffizienz die letzte mögliche kurative Therapie sowie die einzige Alternative zur Dialyse dar. Trotz guter prophylaktischer Maßnahmen bleiben postoperative Komplikationen nicht aus. Zu den häufigsten Komplikationen zählen bakterielle Infektionen, chirurgische Komplikationen und die Transplantatabstoßung. Infektionen betreffen überwiegend den Harntrakt und am zweithäufigsten die Wunde. Risikofaktoren für infektiologische Komplikationen sowie das Keimspektrum und die Resistenzlage variieren zwischen verschiedenen Studien. Leitlinien zur perioperativen Antibiotikaprophylaxe basieren bisher auf wenigen Studien und sie wird in der Substanz und Länge der Gabe unterschiedlich gehandhabt. Ziel dieser Dissertation war, das Auftreten von infektiologischen und chirurgischen Komplikationen am UKT und deren Einfluss auf die Transplantatfunktion zu untersuchen. Die Wahl der perioperativen Antibiotikaprophylaxe soll auf ihre Wirksamkeit in der Vorbeugung von infektiologischen Komplikationen untersucht werden. Ferner wurde die Richtlinientreue bei der Diagnosestellung der Infektionen und deren Therapie überprüft. Die Datensammlung erfolgte retrospektiv und bezog alle erwachsenen Patient:innen, die zwischen dem 01.01.2015 und dem 31.08.2020 eine Nierentransplantation am UKT erhielten, mit ein. Es konnten Risikofaktoren wie ein höheres Alter und ein höherer BMI für die Entstehung von einfachen Harnwegsinfektionen gefunden werden. Die PJP Prophylaxe erwies sich als protektiv. Ein höheres Alter und Wundkomplikationen wie eine Dehiszenz, ein Hämatom oder eine Urinleckage waren Risikofaktoren für eine Wundinfektion. Einen Vorteil einer verlängerten perioperativen Antibiotikagabe vs. einer einmaligen Gabe oder einen Vorteil einer bestimmten Substanz konnte nicht gefunden werden. Das Auftreten einer Harnwegsinfektion hatte einen negativen Einfluss auf die Nierenfunktion. Die antibiotische Behandlung einer asymptomatischen Bakteriurie zeigte keinen positiven Einfluss auf die Transplantatfunktion. Generell führten asymptomatische Bakteriurien, im Gegensatz zu Harnwegsinfektionen, zu keiner schlechteren Nierenfunktion, längeren Aufenthaltsdauer oder häufigeren Dialysepflicht. Interventionsbedürftige Hämatome zeigten als einzige chirurgische Komplikation einen negativen Einfluss auf die GFR. Zusammenfassend scheint die (verlängerte) perioperative Breitbandantibiose, hinsichtlich der Vermeidung von Wundinfektionen und frühen Harnwegsinfektionen, einer Einzelgabe nicht überlegen zu sein. Dennoch gilt es nach Möglichkeit, Harnwegs- und Wundinfektionen zu vermeiden, da diese einen negativen Einfluss auf das Transplantatüberleben zu haben scheinen.

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