Die Dissertation ist gesperrt bis zum 03. Juli 2026 !
Das Melanom ist die tödlichste Form von Hautkrebs, Inzidenz steigend. Melanome
weisen eine hohe Mutationslast auf, weshalb sich die Immun-Checkpoint-Blockade
(ICB) besonders gut als Therapie eignet. Obwohl die Zulassung von ICB vielen
Patienten und Patientinnen geholfen, ihr Leben verlängert hat sterben noch immer
etwa 50 % der Patienten und Patientinnen an Krebs und dessen folgen. ICB umfasst
unter anderem, monoklonalen antagonistischen Antikörpern gegen die Immun-
Checkpoints PD-1 und CTLA-4. Diese Antikörper zielen mutmaßlich darauf ab, in
erschöpften T-Zellen die Inhibierung der T-Zell-Antwort nach der Antigenerkennung zu
verhindern.
In dieser Doktorarbeit werden mehrere Aspekte in drei Studien behandelt. Die ersten
beiden Studien befassen sich mit den Dynamiken und der Spezifität von Melanomassoziierten
peripheren CD8+ T-Zellen sowie mit den Dynamiken und Funktionalitäten
von Melanom-assoziierten Antigen-reaktiven peripheren CD4+ T-Zellen bei Melanom
Patienten unter Immun-Checkpoint-Blockade. Es konnte gezeigt werden, dass das
Verschwinden von 3 Melanom-assoziierten antigenspezifischen CD8+ T-Zell
Populationen unter PD-1-Inhibierung frühzeitig mit einem kurzen Gesamtüberleben
korreliert. Im Gegensatz dazu korrelierte das Verschwinden von bestimmten
multifunktionalen CD4+ T-Zellen mit einem längeren Überleben, verglichen mit
Patienten und Patientinnen, die eine Zunahme oder ein stabiles Vorhandensein dieser
Populationen zeigten. Die Ergebnisse dieser beiden Studien liefern ergänzende
Erkenntnisse über die Krebsabwehr unter ICB. Dies führt zu der Annahme, dass nicht
alle vorhandenen Melanom-assoziierten T-Zellen funktionell aktiv sind und dass verschiedene T-Zell-Populationen in einem komplexen Netzwerk zusammenarbeiten
könnten.
Der dritte Teil dieser Doktorarbeit untersuchte M-MDSC-Frequenzen in Melanom-
Patienten unter ICB da sie bekanntermaßen die T-Zell-Antwort hemmen und dadurch
das Tumorwachstum fördern. Nach bestem Wissen wird zum ersten Mal berichtet,
dass eine abnehmende M-MDSC-Frequenz unter Therapie mit einem längeren
Überleben korreliert, im Vergleich zu Patienten und Patientinnen mit einer
gleichbleibenden oder zunehmenden Frequenz. M-MDSC werden als potenzieller
Biomarker diskutiert. Unsere Forschung zeigt, dass einige Patienten von der ICB
profitieren, obwohl sie zuvor als schlechte Überlebende eingestuft wurden.
Die Ergebnisse dieser Arbeit könnten dazu beitragen, neue therapeutische Ziele zu
finden, z. B. neue Impfstrategien mit Melanom-assoziierten Antigenen oder gezielte MMDSC-
Therapien.