Intensiviertes Risikoassessment bei Herzinsuffizienz – Charakterisierung von Prädiktoren für die Veränderung der systolischen linksventrikulären Funktion unter Therapie mit dem Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor Sacubitril/Valsartan

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/153092
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1530929
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-94431
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-05-02
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Müller, Karin (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2024-04-10
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Herzinsuffizienz
LVEF
Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor
Sacubitril/Valsartan
LVEF
angiotensin receptor-neprilysin inhibitor
Sacubitril/Valsartan
heart failure
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Ziel dieser Arbeit ist die Identifikation von Prädiktoren für den Verlauf der systolischen Linksherzinsuffizienz unter intensivierter Herzinsuffizienztherapie mit ARNI (Sac/Val). Hierzu wird als objektivierbarer Parameter die Änderung der LVEF im Untersuchungszeitraum mittels Echokardiographie bestimmt. In unserer retrospektiven Datenerhebung wurde die LVEF zum Zeitpunkt des Therapiebeginns mit Sac/Val sowie zu den Follow-Up-Zeitpunkten, frühestens einen Monat nach Therapiebeginn, erfasst. Bei 304 Patienten wurden spezifische Parameter auf ihren Zusammenhang mit LVEF-Änderungen hin untersucht. Parameter die mit relevanter Änderung der LVEF assoziiert waren, wurden in einem linearen Regressionsmodell auf ihren Vorhersagewert der LVEF-Änderung sowie ihre wechselseitige Abhängigkeit überprüft. Mit signifikant größerer LVEF-Zunahme gingen dabei das Vorliegen einer nicht-ischämischen und gemischt nicht-ischämischen/ischämischen Kardiomyopathie (GNICM), Patientenalter ≤ 75 Jahre, normale Nierenfunktion, kurzer Abstand zwischen Erstdiagnose der Herzinsuffizienz und Therapiebeginn mit Sac/Val (≤ 12 Monate), fehlende Vorbehandlung mit ARB/ACEI sowie höhere Sac/Val-Dosis bei Follow-Up (> 24/26 mg bid) einher. Im Regressionsmodell erweisen sich die ätiologische Zugehörigkeit, der Abstand zwischen Erstdiagnose der Herzinsuffizienz und Therapiebeginn mit Sac/Val, das Vorliegen einer ARB/ACEI-Vortherapie sowie die Nierenfunktion als unabhängige Prädiktoren mit signifikantem Vorhersagewert, wohingegen sich das Patientenalter als schwacher Prädiktor herausstellt. Bei ischämischer Kardiomyopathie (ICM) lag eine signifikante, jedoch klinisch nicht relevante Verbesserung der LVEF vor. Innerhalb der GNICM weisen die Myokarditis sowie die Tachymyopathie einen besonders günstigen LVEF-Verlauf auf, wohingegen die hypertensive sowie valvuläre Herzerkrankung ohne klinisch relevante Verbesserung einhergehen. Die idiopathische dilatative Kardiomyopathie weist eine signifikante und klinisch grenzwertig relevante LVEF-Verbesserung auf. Mit der relativen LVEF-Änderung wurde eine alternative Zielgröße eingeführt und lässt gegenüber der absoluten LVEF-Änderung eine größere Objektivität und Vergleichbarkeit der LVEF-Änderung über das gesamte Spektrum der zugrundeliegenden Baseline-LVEF erwarten. Aus unseren Ergebnissen lassen sich Rückschlüsse auf die erwartbare LVEF-Änderung unter ARNI ziehen und so Patienten mit hohem Risiko eines Therapieversagens besser identifizieren. Diese Hochrisikopatienten können einer intensivierten Nachsorge zugeführt werden, um die Prognose durch alle verfügbaren Therapiestrategien dennoch bestmöglich positiv zu beeinflussen. Eine Validierung unserer Ergebnisse im Rahmen von randomisierten Studien ist im Verlauf sinnvoll, um die Änderungen der LVEF unter ARNI-Therapie in einem großen, prospektiven Kollektiv erneut auf ihre klinische Bedeutung hin zu prüfen.

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