Frühgeburtlichkeit in einem semi-urbanen Gebiet in Gabun: Prävalenz, klinische Infrastruktur und medizinischer Umgang

DSpace Repositorium (Manakin basiert)


Dateien:

Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/151188
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1511886
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-92528
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-02-20
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Kremsner, Peter Gottfried (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-10-19
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Gabun , Frühgeburt , Schwangerschaft , Schwangerenvorsorge , Tropenmedizin , Lambaréné
Freie Schlagwörter: Kangaroo Mother Care , Gestationsalter
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
Gedruckte Kopie bestellen: Print-on-Demand
Zur Langanzeige

Inhaltszusammenfassung:

In der PREEMIE-Studie wurde für das semi-urbane Gebiet Lambarénés/Gabun anhand der Geburtsregister der beiden Krankenhäuser Hôpital Albert Schweitzer (HAS) und Hôpital Georges Rawiri (HGR) eine Frühgeburtlichkeitsrate von 17,0% ermittelt [Gestationsalter (GA) ≤ 36+6 SSW]. Diese setzt sich zusammen aus 1,0% „extrem frühen“ (GA < 28 SSW), 2,2% „sehr frühen“ (GA 28 – 31 SSW) und 13,8% „mäßig frühen“ (GA 32 – 36 SSW) Frühgeborenen. Allerdings kann keine Aussage über die Überlebensrate der besonders empfindlichen „extrem frühen“ und „sehr frühen“ Frühgeborenen getroffen werden, da diese in der PREEMIE-Studie nicht weiter nachverfolgt wurden. Es zeigte sich, dass die Bestimmung des GA einen kritischen Faktor in der Erhebung der Frühgeburtlichkeitsrate darstellt. Eine Ultraschallbiometrie im ersten Trimenon – der Goldstandard zur GA-Bestimmung – findet an beiden Krankenhäusern nicht in allen Fällen statt und häufig wird das Datum der letzten Menstruationsperiode (LMP) zur weiteren Berechnung herangezogen. Allerdings weisen die anthropometrischen Daten der Früh-/Neugeborenen auf Ungenauigkeiten in der GA-Bestimmung hin: Frühgeborene sind schwerer als im internationalen Vergleich und für einige „extrem frühe“ Frühgeborene wurden für ihr GA unplausibel hohe Gewichts- und Größenangaben registriert. Die geburtshilflichen und pädiatrischen Stationen der beiden Krankenhäuser sind nur rudimentär für die Versorgung Frühgeborener ausgestattet. Dies gilt ebenso für die theoretische und praktische Ausbildung des medizinischen Personals. Erfreulicherweise stehen bei drohender Frühgeburt an beiden Krankenhäusern Kortikosteroide zur Induktion der Lungenreife zur Verfügung. Die PREEMIE-Studie bestätigt die im internationalen Vergleich hohe Frühgeburtlichkeitsrate in Gabun. Ebenso wird deutlich, dass bereits mit einfachen Mitteln wie Schulungen der medizinischen Mitarbeiter zur Neugeborenenreanimation oder zur Kangaroo Mother Care und mit minimalem technischen Aufwand die Versorgung Frühgeborener im semi-urbanen Raum Subsahara-Afrikas deutlich verbessert werden könnte.

Das Dokument erscheint in: