Lebensstilbezogene Risiko- und Protektivfaktoren für ein postoperatives Delir nach elektiven Eingriffen bei über 70-jährigen Patient:innen im Rahmen der PAWEL-Studie

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/151061
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1510617
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-92401
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-02-15
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Eschweiler, Gerhard (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2024-01-16
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Postoperatives Delir
Freie Schlagwörter: POD
POCD
postoperative kognitive Dysfunktion
PAWEL
Lebensstil
Risikofaktor
Protektivfaktor
Prävention
I-CAM-S
elektiver operativer Eingriff
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Diese Dissertation untersucht mögliche Risiko- und Protektivfaktoren für die Entstehung eines postoperativen Delirs (POD) bezüglich verschiedener Lebensstilfaktoren der Patient:innen mit der Zielsetzung, die Erstellung eines Risikoprofils für gefährdete Patient:innen zu ermöglichen. Die Arbeit bedient sich der Daten der präoperativen Basisanamnese der multizentrischen Studienpopulation aus den Universitätskliniken Tübingen, Freiburg und Ulm von 586 Patient:innen über 70 Jahre im Rahmen der PAWEL-Studie bei elektiven operativen Eingriffen und untersucht insgesamt sieben potenzielle, auf den Lebensstil bezogene Schutz- oder Risikofaktoren für ein POD. Das Vorliegen eines POD wurde sowohl durch den etablierten Fragebogen I-CAM-S kombiniert mit einem Chart Review der Patient:innenakte ermittelt, die Erhebung der Basisanamnese erfolgte mittels Selbst- oder Fremdauskunft über präoperative Fragebogen. Die Identifizierung des sozialen Rückhaltes in Form eigener Kinder als Protektivfaktor könnte auch als Artefakt durch multiples Testen gewertet werden. Für die weiteren untersuchten Variablen, darunter Alkohol- sowie aktuellen oder vergangenen Tabakkonsum, einen von der Norm abweichenden BMI, die Wohnsituation, den Familien- und den Bildungsstand sowie die präoperative Schlafqualität ergaben sich keine signifikanten Ergebnisse. Es zeigte sich ein positiver Selektionseffekt der Daten, da nur Patient:innen mit elektiven operativen Eingriffen aufgenommen wurden. Oftmals ist die Vergleichbarkeit von Studien in diesem Bereich bei uneinheitlichen Definitionen und schwankenden Stichprobengrößen schwierig. In dieser Arbeit zu beachten ist die unzureichende Abbildung des sozialen Rückhaltes der Patient:innen bei zu allgemeiner Fragestellung. Betreffend das Bildungsniveau der Patient:innen sollten die Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) als Kovariate einbezogen werden. Ferner ergab sich eine zu geringe Fallzahl für das Rauchverhalten sowie für Alkoholkonsum. Bei der Analyse des BMI ist eine zusätzliche Bestimmung des Serumalbumins sowie der Gebrechlichkeit sinnvoll. Außerdem ist laut Studien ein Screening nach Einflussfaktoren für schlechten postoperativen Schlaf wichtiger als für schlechten präoperativen Schlaf. Bezüglich der Folgen und Komplikationen eines POD ist die schnelle und einfache Identifizierung von Risikofaktoren zur Prävention desselben essenziell. Eine einfache Basisanamnese bezüglich des Lebensstils ist nicht ausreichend und zu unspezifisch, stellt jedoch eine gute Grundlage zur Exploration möglicher weiterer Risikofaktoren für ein POD dar.

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