Inzidenz und klinische Konsequenzen von COVID-19-Infektionen in der Risikogruppe transplantierter Patienten – Retrospektive Datenerhebung mittels Fragebogen und anonymisierte Datenauswertung

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/150825
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1508257
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-92165
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2024-02-06
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizinische Fakultät
Gutachter: Königsrainer, Alfred (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-08-16
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die SARS-CoV-2-Pandemie – eine Herausforderung für die Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt. Mit dem Virus infizierte Personen zeigen insbesondere in Hochrisikogruppen außergewöhnlich hohe Sterblichkeitsraten. Mehrere Fallberichte, Fallserien und systematische Reviews aus dem ersten Pandemiejahr zu Personen nach Organtransplantationen (SOT) deuten auf ein hohes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko hin. Wir führten eine strukturierte Literaturübersicht für das gesamte Jahr 2020 durch, die Informationen aus elektronischen Datenbanken, Transplantationszeitschriften und Literatur aus vorangegangenen systematischen Literaturübersichten umfasst. Darüber hinaus führten wir nach der ersten Infektionswelle eine Umfrage zum SARS-CoV-2-Infektionsstatus unter 387 Personen nach SOT an unserem eigenen Zentrum durch, das in einer damals stark betroffenen Region in Deutschland liegt. Aus 164 eingeschlossenen Artikeln der Literaturrecherche, identifizierten wir 3451 Fälle, die SARS-CoV-2 infizierte Personen nach SOT betrafen. SARS-CoV-2-Infektionen führten zu einer Hospitalisierungsrate von 84 %, wobei 24 % der Betroffenen eine Intensivbehandlung benötigten und 21 % verstarben. In unserer eigenen Kohorte wurde eine Inzidenzrate von 0,4 % Betroffenen ermittelt, was noch unter den berichteten lokalen Infektionsraten in der Allgemeinbevölkerung lag. Jedoch führte die einzige uns bekannte SARS-CoV-2-Infektion im untersuchten Kollektiv zu schwerer Morbidität mit langem Krankenhausaufenthalt und letztlich Funktionsverlust der Transplantatniere. Konkludierend sind SARS-CoV-2-Infektionen bei Personen nach SOT sind weltweit mit hoher Morbidität und Mortalität verbunden. Strategien zur Risikominderung einschließlich sozialer Distanzierung erscheinen gerechtfertigt und sollten beibehalten werden.

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