CT Bildgebung von Knochen und Knochenmarkinfiltration bei malignem Melanom – Herausforderungen und Grenzen für klinisches Staging im Vergleich zu 18F-FDG-PET/CT

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/147777
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1477771
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-89118
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-11-16
Originalveröffentlichung: erschienen in: European Journal of Radiology, 2016, Band 85, Seiten 732-738
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Zahnmedizin
Gutachter: Bier, Georg (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2023-09-11
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Diese Studie vergleicht die diagnostischen Aussagewerte der CT mit der 18F FDG PET/CT bezüglich des Nachweises einer Knochenmarkinfiltration beim malignen Melanom. Von fünfzig Patienten, mit einem Alter von 61 ± 15,12 Jahren, die am malignen Melanom erkrankt waren, wurden sowohl Kontrastmittel verstärkte CT als auch PET/CT Untersuchungen durchgeführt. Diese Bilddatensätze wurden von zwei Radiologen gemeinsam auf Läsionen im Knochen und Knochenmark untersucht und legten den Schwerpunkt hierbei auf Läsionsort, -typ und -größe. Die PET/CT wurde als Referenzstandard verwendet um Sensitivität, Spezifität, positiven und negativen prädiktiven Wert zu ermitteln. Des Weiteren wurden der Serumhämoglobinspiegel, die Thrombozytenzahl und der Wert des Serumproteins S100 untersucht und mit der An- oder Abwesenheit von Knochenmarkmetastasen in Zusammenhang gebracht. Laut der PET/CT als Referenzstandard wurden von 594 Knochen- und Knochenmarkläsionen 495 als bösartig angesehen. P Die kontrastverstärkte CT ergab eine läsionsbasierte Sensitivität von 36,8 % und eine Spezifität von 87,9 %. Der positiv prädiktive Wert lag bei 93,8 %, der negative bei 21,8 %. Die patientenbasierte Sensitivität war 78,8 % und die Spezifität 82,4 %. Von den übersehenen Läsionen waren die meisten medullär (95,8 %). Eine disseminierte Beteiligung des Knochenmarks wurde als mehr als zehn Knochenmarkläsionen oder diffuse Infiltration eines ganzen Körpersegments definiert. Eine solche disseminierte Knochenmarkbeteiligung wurde in elf Fällen beschrieben, wovon sechs dieser Fälle im CT unterschätzt oder sogar vollständig übersehen wurden. Die Knochenmarkdichte im Falle einer disseminierten Knochenmarkinfiltration zeigte sich im Humerus signifikant erhöht (p = 0,04), im Femur oder Kreuzbein jedoch nicht (p = 0,06). Es ergab sich zwar kein isolierter Effekt von Knochenmetastasen auf S100-Serum- und Hämoglobinspiegel, dennoch zeigten beide bei Patienten mit disseminierter Knochenmarkbeteiligung eine signifikante Veränderung (p < 0,05). Auch wenn in dieser retrospektiven Studie eine verhältnismäßig kleine Gruppe an Probanden untersucht wurde, so verdeutlicht sie doch eine mögliche Korrelation zwischen Laborparametern und dem Vorhandensein von disseminierter Knochenmarkinfiltration von am malignen Melanom erkrankten Patienten. Des Weiteren zeigt diese Studie die Limitationen der CT-Bildgebung bezogen auf diffuse Knochenmarkläsionen auf und es lässt sich abschließend sagen, dass der diagnostische Wert der Computertomographie zum Nachweis von Knochenmarkmetastasen bei Patienten mit metastasierendem malignem Melanom, begrenzt ist. Besonders in Fällen mit disseminiertem Knochen- und Knochenmarkbeteiligung etwa 50 % der Fälle wurden übersehen oder unterschätzt. Unter Betrachtung der Tatsache, dass in den kommenden Jahren eine zielgerichtete und aussichtsreiche Therapie für Patienten mit disseminierter Knochenmarkinfiltration zur Verfügung stehen könnte, ist die Detektion dieser Patienten unabdingbar um eine Verbesserung der Überlebensrate zu ermöglichen. Nur durch eine optimale Diagnostik lässt sich ein läsionsorientierter und individuell optimierter Therapieansatz gewährleisten.

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