Die Zunahme stationärer Kriseninterventionen im Zeitraum von 1996 bis 2014 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Tübingen vor dem Hintergrund sozialer und ökonomischer Voraussetzungen

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dc.contributor.advisor Renner, Tobias (Prof. Dr.)
dc.contributor.author Bürkle, Laura Marie Gabrielle
dc.date.accessioned 2023-09-07T10:03:55Z
dc.date.available 2023-09-07T10:03:55Z
dc.date.issued 2023-09-07
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/10900/145329
dc.identifier.uri http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1453295 de_DE
dc.identifier.uri http://dx.doi.org/10.15496/publikation-86670
dc.description.abstract Grundlegend für die hier vorliegende Studie war eine orientierende Zählung der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Tübingen, in welcher in einem Zeitraum von 20 Jahren eine Zunahme von Kriseninterventionen bei Kindern und Jugendlichen von ca. 50 Fällen pro Jahr (1996) auf ca. 200 Fälle pro Jahr (2014) nachgewiesen wurde. Gleichzeitig konnte auch deutschlandweit und international eine gesteigerte Inanspruchnahme kinder- und jugendpsychiatrischer Interventionen beobachtet werden. Um diese Entwicklung besser zu verstehen, untersuchte diese Arbeit die Kausalitäten der Kriseninterventionen. Speziell der sozioökonomische Hintergrund lag hierbei im Fokus. Anhand eines zuvor festgelegten Erhebungskataloges wurde anhand der vier ausgewählten Stichprobenjahre 1996, 2002, 2008 und 2014 versucht, Parameter, die einen Einfluss auf die psychische Entwicklung zu haben schienen, zu identifizieren und sie in Kontext mit der Entwicklung einer psychischen Krise zu setzen. Dabei erfolgte die Datenerhebung retrospektiv anhand der Aufnahmeanamnese der KJPPP Tübingen. Insgesamt konnten Informationen zu 352 Patient*innen erhoben werden. Besonderes Augenmerk wurde u.a. auf den Beziehungsstatus der Eltern der Patient*innen gelegt. Es zeigte sich, dass die Trennungs-/Scheidungsrate der Eltern einen signifikanten Unterschied zwischen den Kohorten zeigte und außerdem im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung vor allem bis zum Jahr 2014 stetig zunahm und schließlich diese auch übertraf. Vor allem auch der Anteil an alleinerziehenden Eltern, welcher in dieser Studie knapp 30% betrug, konnte als Risikofaktor gegenüber der Allgemeinbevölkerung ermittelt werden. In den meisten Fällen waren die Kinder noch sehr jung zum Zeitpunkt der Trennung/Scheidung, oftmals unter einem Jahr alt. Dabei fiel auf, dass unter den hiesigen Patienten*innen vor allem die Anwesenheit der Väter, bzw. deren Involvierung in das Sorgerecht, geringer war, wohingegen meist die Mütter den alleinerziehenden Elternteil darstellten. Der Tod eines Elternteils stellte sich hingegen als kein signifikanter Zusammenhang zur Krisenzunahme zwischen den Jahren heraus. Eine genetische Veranlagung von psychischen Erkrankungen konnte hingegen als signifikanter Einflussfaktor gefunden werden. Bei insgesamt knapp über 50% der Kinder und Jugendlichen lag bei mindestens einem Elternteil bereits eine psychische Erkrankung vor. Der sozioökonomische Hintergrund der Proband*innen wurde mit Hilfe des ISEI (International Socio Economic Index of Occupational Status) und der Arbeitslosenquote unter den Eltern der Kinder erfasst. Bezüglich der Arbeitslosigkeit lag der Anteil bei Müttern und Vätern in den meisten Fällen über den Werten in der Allgemeinbevölkerung. Der Sozioökonomische Status der Familien lag eher im unteren Mittelfeld. Der Großteil der Kinder stammte außerdem aus Familien mit meist zwei oder drei Kindern. Einzelkinder waren häufiger vertreten als Kinder aus Großfamilien. In den meisten Fällen handelte es sich um das jüngste Kind, in den selteneren um das mittlere Kind unter den Geschwistern. Es zeigte sich außerdem, dass unter den Kindern und Jugendlichen insgesamt das Bildungsniveau niedriger lag als in der Allgemeinbevölkerung. Anhand des Intelligenzquotienten konnte eine unterdurchschnittliche Intelligenz als Risikofaktor für die Entwicklung einer psychischen Krise gefunden werden. Ein signifikanter Zusammenhang ließ sich außerdem in der Involvierung des Jugendamtes, bzw. der Jugendhilfe nachweisen, wobei in den späteren Jahren die Mitbetreuung durch die Institutionen deutlich höher lag. Zuletzt zeigte sich auch, dass vor allem Kinder, die bereits nicht mehr bei ihren Eltern (z.B. in einer Wohngruppe) lebten sowie Kinder aus Haushalten mit Alleinerziehenden, häufiger eine Krisenintervention in Anspruch nahmen. de_DE
dc.language.iso de de_DE
dc.publisher Universität Tübingen de_DE
dc.rights ubt-podok de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de de_DE
dc.rights.uri http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en en
dc.subject.classification Krisenintervention , Sozialstatus , Notfallpsychiatrie , Psychische Störung , Psychische Gesundheit , Jugend , Jugendpsychiatrie de_DE
dc.subject.ddc 610 de_DE
dc.subject.other Krisenintervention de_DE
dc.subject.other SES en
dc.subject.other Kinder- und Jugendpsychiatrie de_DE
dc.subject.other intervention en
dc.subject.other sozioökonomischer Hintergrund de_DE
dc.subject.other Mental Health en
dc.subject.other Sozioökonomischer Status de_DE
dc.title Die Zunahme stationärer Kriseninterventionen im Zeitraum von 1996 bis 2014 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Tübingen vor dem Hintergrund sozialer und ökonomischer Voraussetzungen de_DE
dc.type PhDThesis de_DE
dcterms.dateAccepted 2023-06-22
utue.publikation.fachbereich Medizin de_DE
utue.publikation.fakultaet 4 Medizinische Fakultät de_DE
utue.publikation.source erschienen in: Hagmann, D., Allgaier, K., Wolf, J., Chiumento, O., Bürkle, L., Conzelmann, A., & Renner, T. J. (2022). Entwicklung der Charakteristika von Notaufnahmen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie [Evolution of Emergency Department Characteristics in Child and Adolescent Psychiatry: A Retrospective Review over Two Decades]. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 10.1024/1422-4917/a000859. Advance online publication. https://doi.org/10.1024/1422-4917/a000859 de_DE
utue.publikation.noppn yes de_DE

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