Perineurale und perivasale Infiltration beim desmoplastischen Plattenepithelkarzinom

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/137196
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1371960
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-78547
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-03-01
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Breuninger, Helmut (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-01-27
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Plattenepithelcarcinom
Freie Schlagwörter: Desmoplasie
PEK
perineurale Infiltration
Plattenepithelkarzinom
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Die perineurale und perivasale Infiltration beim Plattenepithelkarzinomen der Haut (PEK) gelten in der Literatur als Risikofaktoren für eine schlechte Prognose. Ebenfalls gilt das desmoplastische Wachstumsmuster als Hochrisikofaktor. Die Rolle der perineuralen Infiltration (PNI) selbst, sowie die histologischen Merkmale wurden in dieser Arbeit untersucht. Die Auswahl aus einem Kollektiv von 2150 Patienten, die ein oder mehrere PEK in den Jahren 2006-2014 entwickelten erfolgte entsprechend der Risiko-Klassifizierung durch die Tumordicke (High-risk ≥ 6mm, low-risk 2-5,9 mm). Im o.g. Kollektiv wurde die PNI nur beim desmoplastischen Typ gefunden. Innerhalb dieses Typs wurden bei 120 Tumoren die Präparate der Tübinger Methode der 3D- Histologie hinsichtlich des Auftretens von PNI untersucht: Alle desmoplastischen high- risk Tumoren (n=75), low-risk mit Progress (n=23) und low-risk an der oberen Grenze zu high-risk ohne Progress (n=22). Alle Untersuchungen wurden in Beziehung zum Progress gesetzt. Diese Arbeit zeigt die PNI als hochmaligne Untergruppe des desmoplastischen PEK mit sehr schlechter Prognose. Aufgrund der geringen Fallzahl lassen sich nur wenige Schlüsse statistisch signifikant abbilden. PNI tritt eher bei älteren, als bei jüngeren Patienten auf. Der Zusammenhang mit dem männlichen Geschlecht, von Tumordicke und Tumorprogress und das Auftreten erst im höheren Lebensalter sind in der entsprechenden Literatur belegt und wurden auch in diesem Kollektiv beobachtet. Interessant ist, dass bei keinem einzigen Patienten perivaskuläre Infiltration festgestellt werden konnte – entgegen der ursprünglichen Annahme. Außerdem zeigte sich PNI in der Gruppe der Low-Risk Tumoren ausschließlich bei solchen mit Progress. Die aktuelle klinische Routine der histologischen Aufarbeitung des PEK nach Brotlaib- Technik scheint nicht adäquat zu sein, um Proben sicher hinsichtlich PNI beurteilen zu können. Die 3D-Histologie ermöglicht eine vollständige Beurteilung des Tumors und seiner Schnittränder, womit gerade an der Peripherie gelegene PNI sichtbar wird. Die PNI bleibt ein hoch interessantes Phänomen, streng assoziiert zum desmoplastischen Wachstumstyp. Um dieses Phänomen besser verstehen zu können, sind Untersuchungen in noch größerem Rahmen von Nöten. Die Desmoplasie selbst qualifiziert sich auch in dieser Arbeit als hochwertiger Marker für Progress. Wegen des seltenen Auftretens von PNI sind weitere, prospektive Studien mit deutlich größerer Fallzahl notwendig.

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