Charakterisierung und klinisches Management abnormer Zytologiebefunde bei Schwangeren – eine retrospektive, monozentrische Datenerhebung

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/136401
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1364019
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-77752
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-02-10
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Henes, Melanie (PD Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-05-03
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: Gynäkologie , Dysplasie , Schwangerschaft
Freie Schlagwörter: CIN
Zerixkarzinom
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_mit_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Abnorme Zytologiebefunde werden bei Schwangeren in bis zu 5% beobachtet. Das Management von CIN in der Schwangerschaft ist insofern besonders, als dass eine sofortige Therapie allein durch den Verdacht auf Invasion zu rechtfertigen ist. In allen anderen Fällen wird die Patientin im Verlauf engmaschig überwacht und bei Bedarf postpartal therapiert. Ziel dieser Arbeit war es, Daten zu Remission, Persistenz und Progression von CIN bei Schwangeren zu generieren, um ein abwartendes Verhalten zu rechtfertigen, die Diagnostik zu evaluieren und Aussagen zum Entbindungsmodus zu treffen. Daten 142 schwangerer Patientinnen mit V.a. CIN, die sich im Zeitraum von 2008 bis 2018 in der Universitäts-Frauenklinik Tübingen vorstellten, wurden retrospektiv ausgewertet. Die Diagnostik erfolgte mittels Kolposkopie, Zytologie und gegebenenfalls Histologie. Zytologische Befunde wurden anhand der Münchner Nomenklatur II bzw. III eingeteilt. In der 16.-20. SSW wurden bei Auffälligkeiten Biopsien entnommen. Die Zytologie bei Erstvorstellung war in 7.0% PAPIII, in 38.7% PAPIIID, in 50.0% PAPIVa, in 2.8% PAPIVb und in 1.4% PAPV. Alle Fälle mit V.a. Invasion wurden bei Erstvorstellung erfasst. Kolposkopie und Zytologie bzw. Kolposkopie und Histologie stimmten bei Erstvorstellung in jeweils 74.5% und 64.0% überein. Die exakte Übereinstimmung von Zytologie und Histologie betrug 56.1%. In 24.4% wurde postpartal eine Remission der Läsion beobachtet, in 10.4% Teilremission, in 56.3% Persistenz und in 8.9% Progression. Im Fall von CIN 3 erfolgte in 15.4% eine Remission, in 17.9% Teilremission und in 64.1% persistierte die Läsion. In zwei Fällen (2.6%) kam es zu einer Progression zu einem Plat-tenepithelkarzinom, davon erfolgte in einem Fall (pT1a1, G2) die Vorstellung zur postpartalen Kontrolle trotz dringlicher Empfehlung erst acht Monate später. Es konnte eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Remission bei vaginaler Geburt beobachtet werden. Ein abwartendes Verhalten im Falle einer CIN scheint für Mutter und Kind sicher zu sein. Besonders wichtig ist der Ausschluss einer Invasion in der Schwangerschaft sowie im Verlauf engmaschige kolposkopische, zytologische und gegebenenfalls histologische Kontrollen. Eine zeitige postpartale Vorstellung ist wichtig, um eine Behandlung insbesondere hochgradiger Läsionen nicht hinauszuzögern und so eine Progression zu verhindern. Eine spontane Geburt ist im Falle einer CIN sicher, eine Sectio ist nicht indiziert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Therapie in der Schwangerschaft mit allen Risiken für Mutter und Kind bei diagnostizierten CIN nicht notwendig erscheint

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